Europa

Selenskij nach Bau neuer Schutzhülle: Tschernobyl soll Touristenattraktion werden

Die Sperrzone um das havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl soll dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij zufolge mehr Touristen anlocken. Dies sagte er am Mittwoch bei der offiziellen Abnahme der neuen Schutzhülle über dem havarierten Reaktor.
Selenskij nach Bau neuer Schutzhülle: Tschernobyl soll Touristenattraktion werdenQuelle: AFP

Tschernobyl solle der Welt – Wissenschaftlern, Ökologen, Historikern und Touristen – gezeigt werden, so der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij. Die Sperrzone solle zu einem "wissenschaftlichen und Touristenmagnet" werden. Er unterzeichnete ein Dekret, das die Entwicklung der von der Katastrophe betroffenen Gebiete vorsieht. Selenskij sagte:

Mit dem Dekret wird die Umwandlung der Sperrzone in einen der Wachstumspunkte der neuen Ukraine eingeleitet. Zunächst werden wir einen 'grünen Korridor' für Touristen schaffen und alle Voraussetzungen für die Korruption beseitigen.

Letztes Jahr haben über 70.000 Touristen die Sperrzone besucht, darunter fast 50.000 Ausländer. Deses Jahr werden erstmals über 100.000 Besucher erwartet. In das Gebiet um das Atomkraftwerk gibt es geführte Touren und auf dem Gelände steht auch ein Hotel. Die Anzahl der Besucher der Geisterstadt hat sich dieses Jahr nach der Ausstrahlung der amerikanisch-britischen Serie "Chernobyl" drastisch erhöht.

Die Ukraine hatte die Verantwortung für den Bau der neuen Schutzhülle an das internationale Baukonsortium Novarka übergeben. Neben der Instandhaltung und Nutzung des Geländes sei Kiew jetzt auch für die Demontage des ersten Sarkophags verantwortlich, der schnell nach der Havarie errichtet worden war, teilte die EU-Vertretung in Kiew auf Facebook mit. 

Die Kosten für den neuen Stahlbogen zur Abdeckung des Beton-Sarkophags lagen bei mehr als zwei Milliarden Euro. Die über 100 Meter hohe Stahlkonstruktion wurde bereits im November 2016 über den Block geschoben. Künftig sollen die radioaktiven Trümmer mit Hilfe eines Kranes demontiert werden. Erste Tests starteten im April dieses Jahres. Die neue Hülle soll die Umwelt 100 Jahre lang schützen.

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