Europa

Kreuzfahrtschiff rammt Touristenboot in Venedig

Ein Kreuzfahrtschiff rammt am Sonntagmorgen scheinbar unkontrolliert eine Anlegestelle in Venedig. Es hätte schlimmer ausgehen können: Mindestens fünf Menschen kommen mit Verletzungen davon. Der Unfall befeuert die Debatte über die Schiffskolosse in der Lagunenstadt.
Kreuzfahrtschiff rammt Touristenboot in Venedig Quelle: Reuters

Ein riesiges Kreuzfahrtschiff hat am Sonntagmorgen in Venedig eine Anlegestelle gerammt und ist mit einem Touristenboot zusammengestoßen. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt. Das Unglück ereignete sich im zentralen Kanal von Giudecca an der Haltestelle San Basilio. Die Ursache war zunächst unklar. Spekuliert wurde, dass das Tau des Schleppers gerissen sei oder dieser die Kontrolle über das Kreuzfahrtschiff verloren habe.

Einige Passagiere des kleineren Schiffes seien aus Angst ins Wasser gesprungen, berichtete die Zeitung Nuova Venezia unter Berufung auf Augenzeugen. Mindestens fünf Menschen sollen dabei verletzt worden sein. Die Situation sei unter Kontrolle, twitterte die italienische Feuerwehr.

Auf einigen Videos ist zu sehen, wie der Kreuzfahrt-Gigant "MSC Opera" mit lautem Sirenengeheul in Richtung Anlegestelle fährt und Menschen an Land in Panik davonlaufen. An Bord des Ausflugsschiffs sollen rund 130 Menschen gewesen sein. Auf der "MSC Opera" haben mehr als 3.500 Menschen Platz.

Der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, erklärte, das Unglück sei "der x-te" Beweis dafür, dass in den Kanal keine Kreuzfahrtriesen mehr fahren dürften. Auch Italiens Verkehrsminister Danilo Toninelli erklärte, die Stadt müsse besser geschützt werden.

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Seit Jahren wird über die Schiffskolosse in der UNESCO-Welterbe-Stadt gestritten, die von Millionen Touristen besucht wird. Kritiker wollen die großen Kreuzfahrtschiffe komplett aus der Lagunenstadt verbannen. Bisher fahren sie im Kanal von Giudecca in Sichtweite von Sehenswürdigkeiten wie dem Markusplatz. Geplant ist, dass die besonders großen Kreuzfahrtschiffe eine weniger spektakuläre Route um die Stadt fahren und in der Industriegegend Marghera anlegen. Über dieses Projekt wird allerdings auch seit Jahren debattiert.

Die UNESCO hat Venedig bereits gewarnt, dass die Riesenschiffe das Welterbe gefährden. Umweltschützer mahnen wegen Risiken für das besondere Ökosystem der Lagune. Unternehmer sehen dagegen ihr Geschäft in Gefahr. (dpa)

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