Europa

Russland und Weißrussland werden Druschba-Pipeline ohne Hilfe aus Polen reinigen

Moskau und Minsk haben sich darauf geeinigt, die Druschba-Pipeline ohne polnische Hilfe zu reinigen. Die Reinigung wurde nötig, weil es auf dem russischen Teil der Pipeline zu Verschmutzungen kam, die zum Lieferstopp von Öl durch Weißrussland nach Europa geführt haben.
Russland und Weißrussland werden Druschba-Pipeline ohne Hilfe aus Polen reinigenQuelle: Reuters

Russland und Weißrussland haben sich darauf geeinigt, die Druschba-Pipeline ohne die Hilfe Polens von kontaminiertem Öl zu reinigen. Das erklärte Ilja Dschus, der Pressesprecher des russischen Vize-Premierministers Dmitri Kosak, gegenüber Reportern, als er die Ergebnisse der Gespräche, die Kosak am Donnerstag mit seinem weißrussischen Amtskollegen Igor Ljaschenko geführt hat, kommentierte. Dschus sagte:

Der konstruktive Ansatz von Weißrussland bei der Wiederaufnahme der Öllieferungen in den Westen ermöglichte es, die nicht sehr konsequenten Maßnahmen der polnischen Partner zur Beseitigung der Folgen des Vorfalls auszugleichen. Gemäß der Geographie wird die Pipeline bis zur Grenze zu Polen von Weißrussland und Russland ohne die Beteiligung der polnischen Seite gereinigt.

Nach Angaben des Sprechers von Kosak soll die Wiederaufnahme der Lieferung des hochwertigen russischen Öls an die Grenze Polens "spätestens Mitte Juni" erfolgen. Dschus bestätigte, dass sich die stellvertretenden Ministerpräsidenten auf alle technischen Details der Reinigung der Pipeline geeinigt haben.

Nach den Gesprächen tauschte sich der stellvertretende russische Premierminister intensiv mit Vertretern von Ölgesellschaften und dem Betreiber der Transneft-Ölpipeline über die vollständige Wiederaufnahme der Ölversorgung aus.

Die Reinigung der Druschba-Pipeline von mit Organochloridverbindungen verunreinigtem Rohöl ist heute das Hauptthema des Teilhaber-Treffens.

Mehr zum Thema - Nach Lieferstopps von Öl nach Europa: Putin fordert Überarbeitung des Ölqualitätskontrollsystems

Am Donnerstag führte der russische Pipelinebetreiber Transneft Konsultationen mit seinen polnischen Kollegen in Warschau durch. Die Verhandlungen dauerten sieben Stunden. Laut Transneft-Vizepräsident Sergei Andronow wurde den polnischen Kollegen ein technischer Maßnahmenplan angeboten, der von Transneft und der weißrussischen Seite genehmigt wurde. Er erklärte:

Den Kollegen gefiel dieser Plan. Sie brauchten nur eine kurze Zeit, um darüber nachzudenken.

Er fügte hinzu, dass die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen am 24. Mai beginnen sollte. Sollte sie Erfolg haben, kann die erste Lieferung von "sauberem" Erdöl nach Polen am 9. oder 10. Juni erwartet werden.

Am 19. April berichtete der weißrussische Konzern Belneftechim über eine deutliche Verschlechterung der Qualität des russischen Öls, das durch die Druschba-Ölpipeline nach Weißrussland geliefert wurde. Er informierte anschließend die Pipeline-Betreiber aus anderen Ländern über die Situation. Laut dem Unternehmen lag der Gehalt an Organochloridverbindungen im Öl dutzendfach über dem zulässigen Grenzwert. Zwei weißrussische Raffinerien, Mozyr und Naftan, mussten ihre Kapazitätsauslastung reduzieren und erlitten Verluste.

Die Kontamination des Öls, das über die Druschba-Ölpipeline nach Weißrussland geliefert wurde, hat Russland äußerst schwerwiegende wirtschaftliche Schäden und Imageverluste zugefügt, erklärte der russische Präsident Wladimir Putin. Er forderte eine Überarbeitung der  russischen Qualitätskontrolle.

Die Druschba-Pipeline unterstützt Öllieferungen an weißrussische Raffinerien sowie den Öltransit nach Europa, der über Weißrussland in zwei Richtungen, durch Polen und die Ukraine, verläuft.

Mehr zum Thema - "Wegen Qualitätsmängeln" - Weißrussland setzt Ausfuhr von Ölprodukten in Nachbarländer aus

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.