Europa

Wegen vermeintlicher Attentatspläne: Dänemark fordert EU-Sanktionen gegen den Iran

Der dänische Außenminister fordert Sanktionen der EU gegen den Iran, denn der iranische Geheimdienst habe versucht in Dänemark ein Attentat durchzuführen. Im Visier hatten die Iraner Anhänger einer arabischen Gruppe, die einen autonomen Staat in Chuzestan fordern.
Wegen vermeintlicher Attentatspläne: Dänemark fordert EU-Sanktionen gegen den Iran Quelle: Reuters © Martin Sylvest/Ritzau Scanpix

In der internationalen Presse wurde Ahvaz, die größte Stadt in der iranischen Provinz Chuzestan, durch das Attentat auf eine iranische Militärparade am 22. September bekannt. Militante eröffneten das Feuer, 29 Menschen kamen ums Leben, mehr als 70 wurden verletzt. Mit der Parade gedachten die Iraner dem Ende des Irak-Krieges. Bekannt hatte sich die Organisation Al-Ahwaziya zu dem Anschlag. Diese fordert eine Unabhängigkeit der Region, um die dort lebenden Araber von der Unterdrückung durch die Regierung in Teheran zu befreien.

Nach dem Attentat machte die iranische Regierung westliche Länder dafür verantwortlich, Terroristen zu beherbergen. In Teheran wurden die Botschafter Dänemarks und der Niederlande einbestellt. 

Am 28. September wurden Fährverbindungen zwischen der dänischen Insel Seeland und Kopenhagen eingestellt, Straßen und Brücken geschlossen. Die Maßnahmen dienten der Vereitelung eines Anschlags durch iranische Geheimdienste, so die dänische Regierung. Ein Norweger iranischer Herkunft sitzt seit dem 21. Oktober in Haft. Er wurde im schwedischen Göteborg festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, an den Anschlagsplänen beteiligt gewesen zu sein. Bislang schweigt er zu den Vorwürfen. 

Der Chef des dänischen Inlandsgeheimdienstes PET, Finn Bosch Andersen: 

Wir haben hier eine ungewöhnliche und nach unserer Auffassung sehr ernste Sache. Wir haben es mit einem iranischen Geheimdienst zu tun, der einen Anschlag auf dänischem Boden plant. 

Ziel der Anschläge seien drei Anhänger der Gruppe "Bewegung des arabischen Kampfs für die Befreiung von Ahvaz" (ASMLA) gewesen. Für Teheran handelt es sich um eine Terrorgruppe. Die Regierung in Teheran weist die Vorwürfe zurück. In der Region Chuzestan fordern sie einen eigenen Staat.

Der dänische Außenminister, Anders Samuelsen, will sich für EU-weite Sanktionen gegen den Iran stark machen:

Der iranische Geheimdienst hat ein Attentat auf dänischem Boden geplant. Das ist völlig inakzeptabel. Und in der Tat ist die Schwere der Angelegenheit schwer zu beschreiben. Dies wurde dem iranischen Botschafter heute kristallklar übermittelt. 

Der iranische Botschafter in Dänemark wurde einbestellt. Im vergangenen Jahr wurde der Gründer von ASMLA in den Niederlanden getötet. Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Bahram Qasemi, wurde von den iranischen IRNA-Nachrichten zitiert: 

(Sie stimmen mit den Verschwörungen) der Feinde und Verschwörungen gegen die guten und ständig wachsenden Beziehungen zwischen dem Iran und Europa unter den gegenwärtigen schwerwiegenden und besonderen Bedingungen überein. 

Die ASMLA-Mitglieder in Dänemark stehen seither unter Polizeischutz. Der festgenommene Verdächtige wird bis zum 8. November in Isolationshaft bleiben. In Dänemark wird überprüft, ob die drei Männer in Verbindung mit den Geschehnissen von Ahvaz stehen.

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