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Kremlsprecher: Moskau verspricht Verteidigung russisch-orthodoxer Christen in der Ukraine

Russland wird orthodoxe Gläubige in der Ukraine schützen, wenn religiöse Streitigkeiten über eine legale Konfrontation hinausgehen, sagte Putins Pressesprecher Dmitri Peskow und fügte hinzu, dass Moskau nur politische und diplomatische Methoden anwenden würde.
Kremlsprecher: Moskau verspricht Verteidigung russisch-orthodoxer Christen in der Ukraine© Sputnik / stringer

Der Pressesprecher des Kreml, Dmitri Peskow, verkündete am Freitag gegenüber Reportern, dass, wenn die Entwicklungen in der Ukraine "den Bereich der rechtswidrigen Aktivitäten" erreichen, Moskau die Interessen der orthodoxen Christen schützen werde, so wie es die Interessen der ethnischen Russen und russischsprachigen Menschen schützt.

Mit seiner Aussage antwortete der Beamte auf die Frage, wie Russland reagieren würde, wenn ukrainische Rechtsradikale anfingen, Gotteshäuser der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche das Moskauer Patriarchats anzugreifen und zu besetzen. Peskow sagte:

Russland schützt überall die Interessen von ethnischen Russen sowie russischsprachigen Menschen und in ähnlicher Weise schützt Russland auch die Interessen orthodoxer Christen, darüber hat Putin mehr als einmal gesprochen.

Moskau sieht ethnische Russen und russischsprachige Menschen auf der ganzen Welt als einen wichtigen Teil seines eigenen Erbes an und schützt diese Menschen oft vor politischem Druck und manchmal vor direkten Angriffen. Solche Vorfälle traten häufiger unmittelbar nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion auf, als junge nationalistisch gestimmte Staaten Popularität suchten, indem sie sich gegen ethnische Russen richteten. In manchen Situationen setzten sich diese Prozesse in den 2000ern und 2010er Jahren fort.

Im Jahr 1992 beendete eine russische Intervention den militärischen Konflikt zwischen Moldawien und der selbsternannten Republik Transnistrien – ein junger und noch nicht anerkannter Staat, in dem hauptsächlich ethnischen Russen und Ukrainer leben, die den offen nationalistischen Kurs des jungen moldauischen Staates nicht gutheißen.

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In den 90er und 2000er Jahren protestierte Russland wiederholt gegen die Verletzung der Rechte russischsprachiger Menschen in den baltischen Staaten. Eine besonders starke Diskriminierung erfuhren die Menschen in Lettland. Das kleine Land führte einen besonderen "Nicht-Staatsangehöriger"-Status für Menschen ein, die auf seinem Territorium bleiben, aber ihre eigene Sprache und Kultur behalten wollten. Nicht-Bürger können weder wählen gehen, noch offizielle Ämter innehaben. Einige Jahre später begann Lettland damit, russische Schulen zu schließen, was zu Demonstrationen und Protesten in seiner Hauptstadt sowie mehr Kritik aus Moskau führte.

Im Jahr 2008 startete Russland eine Operation gegen Georgien, dessen Streitkräfte die selbsternannte Republik Südossetien angegriffen hatten, um Tiflis zum Frieden zu zwingen. Südossetien löste sich Anfang der 90er Jahre wegen der offen nationalistischen Politik der georgischen Regierung von Georgien ab. Ein Teil der Bevölkerung Südossetiens nahm aufgrund ihrer engen Beziehungen zur russischen Region Nordossetien, die hinter dem Kaukasusrücken liegt, die russische Staatsbürgerschaft an.

In seiner Freitagserklärung betonte Peskow jedoch, dass Moskau beabsichtige, nur politische und diplomatische Methoden zum Schutz der ukrainischen Gemeinde der Russisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats einzusetzen. Die aktuelle Position des Kreml bezeichnete er als "absolut klar und begründet".

Die ukrainische Autokephalie

Anfang dieses Monats genehmigte das oberste Gremium des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel die Gründung der Autokephalen Orthodoxen Kirche in der Ukraine, was die religiöse Vereinigung zwischen Moskau und Kiew beenden soll, die seit 1686 ohne Unterbrechung bestand.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko begrüßte diesen Schritt sehr und hofft, dass eine Ukrainisch-Orthodoxe Kirche gegründet wird, die seine antirussische Politik voll und ganz unterstützt.

Die Autorisierung der ukrainischen Autokephalie erfolgte trotz zahlreicher und lautstarker Proteste der Russisch-Orthodoxen Kirche, die das Streben der ukrainischen Kirche nach Selbstverwaltung als politisch motiviert bezeichnete. Die Orthodoxie würde so der Bedrohung durch eine große Kirchenspaltung ausgesetzt.

Das Moskauer Patriarchat der Russisch-Orthodoxen Kirche wies darauf hin, dass die Entscheidung dazu führen könnte, dass es die Gemeinschaft mit dem Patriarchat von Konstantinopel bricht. Ein Schritt, der der Trennung der diplomatischen Beziehungen zwischen säkularen Nationen ähnelt. Dies ist jedoch noch nicht geschehen.

Derweil nehmen Angriffe auf Gotteshäuser der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats durch nationalistische, antirussische Aktivisten immer stärker zu.

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