Europa

Erstmals Manöver mit NATO-Kampfjets in der Ukraine: Bekämpfung des S-300-Systems als Übungsziel

Das Luftwaffenmanöver "Clear Sky 2018" ist das erste, bei dem NATO-Einheiten mit ukrainischen Truppen trainieren. Die Übung läuft bis zum 19. Oktober und findet in der Westukraine statt. Offizielles Ziel der Übungen ist die Verteidigung des ukrainischen Luftraums.
Erstmals Manöver mit NATO-Kampfjets in der Ukraine: Bekämpfung des S-300-Systems als Übungsziel© U.S. Air National Guard photo by Tech Sgt. Charles Vaughn

Mit "Clear Sky 2018" startet das erste Manöver auf ukrainischem Boden, bei dem NATO-Truppen zusammen mit einheimischen Kräften trainieren. Beteiligt sind neben der Ukraine Belgien, Großbritannien, Estland, die Niederlande, Polen, Rumänien und die USA. Dänemark ist als einziges Nicht-NATO-Land ebenfalls vertreten. Rund 950 Soldaten sind an der Übung beteiligt. Trotz der überwiegenden Beteiligung von Mitgliedern handelt es sich offiziell nicht um eine NATO-Übung.

Schwerpunkt der Übung ist es laut Aussage des Luftwaffensprechers Juri Ignat, "den Luftraum zu verteidigen". Das Training konzentriere sich auf Lufthoheit, Integration von Luft- und Bodenkräften, Luftbeweglichkeit, flugmedizinische Evakuierung, Cyberabwehr und Personalrettung, so die U.S. Air Force. Aus den USA sind F-15C-Eagle-Kampfflugzeuge und C-130J Super Hercules, militärische Transportflugzeuge und Drohnen auf dem Militärflughafen Starokostjantyniw eingetroffen. Auf ukrainischer Seite stehen 30 Flugzeuge zum Training bereit.

Laut russischen Medienberichten und Analysten sollen die NATO-Kampfjets neben der Verteidigung des ukrainischen Luftraums auch die Umgehung sowie Bekämpfung des russischen Flugabwehrsystems S-300 üben. Die ukrainischen Streitkräfte verfügen über zahlreiche Versionen des noch zu Sowjetzeiten entwickelten Flugabwehrraketensystems.

"Ukraine ist NATO-Ostflanke"

Mehr zum ThemaPoroschenko im Interview: Deutschland steht treu zur Ukraine bis zum Sieg

Bei einem Besuch in den USA nahm der ukrainische Präsident Petro Poroschenko zwei Schlepper als Geschenk der USA an die ukrainische Küstenwache entgegen. Er dankte Washington für die militärische Hilfe, die es ermögliche, eine starke Armee aufzubauen, "die die russische Aggression effektiv stoppt, die für Freiheit und Demokratie kämpft und tatsächlich die Funktion erfüllt, die Ostflanke der NATO zu sein". 

Poroschenko verdeutlichte, dass die Ukraine sechs Prozent ihres BIP für die Verteidigung aufwende, viel mehr als die für NATO-Mitglieder empfohlenen zwei Prozent, und das "beweist, dass die Ukraine de facto – ich möchte es noch einmal wiederholen – die Ostflanke der NATO ist".

Der stellvertretende US-Verteidigungsminister Robert Karem stellte fest, dass die USA seit 2014 mehr als eine Milliarde Dollar in die Sicherheitshilfe für die Ukraine investiert hätten, und lobte Kiew für seine Bemühungen um eine engere Integration in die NATO durch die Erhöhung der "Interoperabilität" – Themen, die von Ausrüstung und Waffen über Ausbildung bis hin zum Erlernen von Fremdsprachen reichen, um eine reibungslose Zusammenarbeit mit NATO-Mitgliedern zu ermöglichen.

Mehr zum Thema - "Leider sind drei meiner Freunde tot" – Zehnjähriger Überlebender aus Donezk erzählt (Video)

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.