Europa

"Wir knipsen im Kreml die Lichter aus" – Britische Armee trainiert Angriff auf Moskau

Laut britischen Medien spielt das Militär in einem Szenario, in dem Moskau libysches Öl beschlagnahmt und eine Flüchtlingskrise auslöst, einen Angriff auf Russland unter Einsatz atomarer Torpedos durch. Die russische Botschaft bittet um Aufklärung.
"Wir knipsen im Kreml die Lichter aus" – Britische Armee trainiert Angriff auf MoskauQuelle: Sputnik

Die Sunday Times zitierte anonyme hochrangige Quellen aus Sicherheitskreisen, die sagten, dass London über die Fähigkeitslücke zwischen den britischen und russischen Militärs besorgt sei. Der Mangel an konventionellen Waffen mache einen Atomschlag fast zur einzigen möglichen Reaktion Londons auf eine russische Aggression, so der Bericht.

Deshalb ist Cyber so wichtig: Man kann gegen Moskau in die Offensive gehen und das Licht ausmachen, um ihnen zu zeigen, dass sie nicht die richtigen Dinge tun", sagte die Quelle der Zeitung.

Die "unrichtige Dinge" könnten die Besetzung kleiner estnischen Inseln bedeuten, um zu testen, ob die NATO wirklich bereit wäre, Artikel 5 ihres Vertrags umzusetzen, der besagt, dass ein Angriff auf eines ihrer Mitglieder einer Aggression gegen den gesamten Block gleichkommt.

Ein weiteres Szenario ist, dass Russland in Libyen intervenieren könnte, um dessen Öl einzufordern und eine neue Flüchtlingskrise in Europa zu provozieren. Es könnte einen britischen "Flugzeugträger mit einem atomaren Torpedo" ins Visier nehmen.

Cyberwaffen seien während der wöchentlichen hochrangigen Planungsmeetings der britischen Armee in Whitehall als beste Abschreckung Moskaus ausgezeichnet worden, berichtete die Sunday Times.

Die russische Botschaft in Großbritannien kommentierte den Bericht, indem sie die britische Regierung aufforderte, "ihre Haltung angesichts der aggressiven Pläne im Cyberspace zu klären", wie es in der Zeitung heißt.

Das Ausbleiben einer angemessenen Reaktion liefert einen Grund mehr, diese Aussagen als glaubwürdig zu betrachten", so die Botschaft.

Die Botschaft fügte hinzu, dass der Bericht der Sunday Times im Einklang mit der "beispiellosen antirussischen Desinformationskampagne und Spionagehysterie" stehe, die Großbritannien ausgelöst habe.

Moskau sei besorgt über "unverantwortliche" Behauptungen und die gemeldeten Pläne, die auf die Infrastruktur russischer Städte abzielen, gab die Botschaft bekannt.

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Letzte Woche beschuldigte das Vereinigte Königreich russische Hacker, im Jahr 2015 E-Mails eines britischen Fernsehsenders gestohlen, im vergangenen Jahr die Internationale Anti-Doping-Agentur angegriffen zu haben und während des US-Präsidentschaftswahlkampfes 2016 in den Server des Demokratischen Nationalkomitees (DNC) eingedrungen zu sein.

Die niederländische Regierung behauptete auch, dass russische Spione das Wi-Fi-Netzwerk der Organisation für den Verbot chemischer Waffen (OPCW) Anfang dieses Jahres gehackt hätten, um die Untersuchung der Skripal-Vergiftung zu unterbrechen.

"Phantasmagorische Ideen"

Moskau hat die unbegründeten Anschuldigungen zurückgewiesen, wobei die Sprecherin des Außenministeriums Maria Sacharowa sie als ein Produkt "reger Vorstellungskraft" bezeichnete. In die gleiche Kerbe schlug auch das Mitglied des Ausschusses für Verteidigung des Föderationsrates Franz Klinzewitsch. Er sagte, solche "phantasmagorischen" Ideen überträfen sogar die James-Bond-Romane des britischen Schriftstellers Jan Flemming.  

Dieses Material könne man entweder als eine neue Portion von Fake News zum Zweck der Dämonisierung Russland betrachten, oder es sei eine Bestätigung dafür, dass London in der Tat solche Angriffe in Erwägung zieht.

Jedenfalls sind all diese Methoden und Techniken eines zivilisierten Staates unwürdig", schloss der Abgeordnete.

Am vergangenen Wochenende führte Großbritannien in der omanischen Wüste die größte Militärübung des Jahrzehnts durch, mit dem erklärten Ziel, die Armee für einen potenziellen Konflikt mit Russland vorzubereiten. An den Manövern nahmen 5.500 britische Soldaten, 200 gepanzerte Fahrzeuge, sechs Militärschiffe und acht Jagdflugzeuge vom Typ "Eurofighter Typhoon" teil. 

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