Europa

"Wegen sexistischer Inhalte" - Belgischer Minister fordert Verbot von TV-Gottesdiensten

In öffentlichen Fernsehkanälen sollten keine Gottesdienste mehr übertragen werden, so die Forderung eines belgischen Ministers, nachdem in einem Fernseh-Gottesdienst die Unterwürfigkeit der Frau gefordert wurde. Der Sender will die Messen weiterhin übertragen.
"Wegen sexistischer Inhalte" - Belgischer Minister fordert Verbot von TV-GottesdienstenQuelle: Reuters © Amr Abdallah Dalsh

Der flämische Minister für Kultur, Jugend, Medien und Brüssel Sven Gatz (Open VLD) fordert ein Verbot von Fernseh-Gottesdiensten, nachdem ein Katholik in einer Übertragung des Senders VRT Frauen dazu aufrief, sich ihren Ehemännern zu unterwerfen. In dem übertragenen Gottesdienst wurde aus dem neuen Testament Epheser 5,22-33 zitiert, wo es unter anderem heißt

Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist – er hat sie als seinen Leib gerettet. Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen.

Sven Gatz sagte hierzu: 

Natürlich stehe ich nicht hinter diesen Äußerungen. Die Tatsache, dass sie aus einem alten Buch stammen, ist kein Argument, um sie unter unseren Leuten zu verbreiten. Dies ist nicht zeitgemäß, und dass es auf dem Sender VRT innerhalb ganz Flanderns lief, ist schon sehr verrückt. 

Es ist nicht Gatz' erster Versuch, die Übertragungen zu verbieten. Dieses Mal hofft er auf das Verständnis seiner Koalitionspartner. Die Vlaams Bijbelgenootshap (Flämische Bibelgemeinschaft) hält die Debatte hingegen für falsch. Das Zitat sei aus dem Kontext gerissen worden. Es ginge nicht um die Unterwerfung der Frau, sondern die Unterwerfung gegenüber Christus. Der Fernsehsender VRT will weiterhin Gottesdienste übertragen, als "Dienst an den Zuschauern: für religiöse Zuschauer und für Zuschauer, die sich mit so einer Feier vertraut machen wollen und nicht immer damit übereinstimmen, was in der Kirche gesagt wird." Es sei kein Problem für VRT, dass sich hieraus eine Debatte speist. 

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