Europa

"Leben wie Flüchtlinge": Polnische Reality-Show schickt Teilnehmer auf die Flüchtlingsroute

Teilnehmer einer polnischen Reality-Sendung reisen auf der Flüchtlingsroute durch Europa in den Irak. Dabei sollen sie "leben wie Flüchtlinge". Der private Fernsehsender TVN will damit nach eigener Darstellung einen Beitrag zur Migrationsdebatte leisten.
"Leben wie Flüchtlinge": Polnische Reality-Show schickt Teilnehmer auf die FlüchtlingsrouteQuelle: AFP

Der polnische Privatsender TVN plant für den Herbst die Ausstrahlung einer Fernsehsendung, in der die Teilnehmer bei ihrer Reise auf Europas Flüchtlingsroute begleitet werden. Die Teilnehmer bewegen sich dabei auf derselben Route wie die Flüchtlinge, allerdings in umgekehrter Richtung: über Deutschland, Österreich, Ungarn, Serbien und Griechenland bis in den Irak.

"Geh dorthin zurück, woher du gekommen bist", lautet der Name der Sendung. Laut TVN reisten die sechs Teilnehmer nur mit ihrem Reisepass, ihrem Mobiltelefon und etwas Geld unter Bedingungen, die denen der Flüchtlinge entsprochen hätten. Für einen Monat lebten sie "wie Flüchtlinge und mit Flüchtlingen", so der Sender.

Nach Angaben von TVN hatten die sechs ausgewählten Polen unterschiedliche Meinungen zur Migrationskrise. In einer Pressemitteilung fragte der Sender: "Wie wird diese Reise die Sicht unserer Helden auf die Einwanderung verändern? Wird das ihre Sicht auf ihr eigenes Leben ändern?"

Bogdan Czaja, stellvertretender Programmdirektor bei TVN, drückte gegenüber press.pl seine Hoffnung aus, mit der Sendung einen Beitrag zur Migrationsdebatte zu leisten. "Wir sind uns bewusst, dass dies ein politisch heikles und kontroverses Thema ist. Wir möchten, dass die Sendung ein Teil des Dialogs wird."

Polen ist immer noch eines der ethnisch homogensten Länder Europas. Weniger als zwei Prozent seiner Bevölkerung wurden außerhalb des Landes geboren. Eine Mehrheit der Bevölkerung lehnt wie auch die Regierung die Aufnahme von Flüchtlingen im Wesentlichen ab.

TVN ist der größte private Fernsehsender Polens. Er steht der oppositionellen Bürgerplattform nahe, der auch der heutige EU-Ratspräsident Donald Tusk angehört. Seit März 2018 gehört TVN mehrheitlich dem US-amerikanischen Medienunternehmen Discovery.

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