Europa

Nach einem Monat des Schweigens fürchten Verwandte den Tod von Doppelagent Sergej Skripal

Verwandte von Sergej Skripal, dem ehemaligen russischen Doppelagenten, der angeblich im März in Salisbury mit einem Nervengas angegriffen wurde, befürchten, dass er tot sein könnte. Das teilte seine Nichte der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti mit.
Nach einem Monat des Schweigens fürchten Verwandte den Tod von Doppelagent Sergej SkripalQuelle: www.globallookpress.com

Wiktoria Skripal sagte, dass sie seit Ende Juli nichts mehr von Skripals Tochter Julia gehört habe, die wie ihr Vater mit Nowitschok vergiftet wurde. Damals habe sie noch angerufen, um ihrer Großmutter alles Gute zum Geburtstag zu wünschen, und berichtet, dass sich ihr 67-jähriger Vater melden werde, sobald er sich von einer Tracheostomie erholt habe.

Auf die Frage von RIA Nowosti, warum ihre Verwandten annähmen, dass ihr Onkel gestorben sei, antwortete Wiktoria:

Warum wir das glauben? Weil Julia sagte, ihr Vater würde in drei Tagen anrufen, da er den großen Wunsch hatte. Er liebt seine Mutter und hätte sie bei jeder Gelegenheit angerufen.

Der Anruf wurde von Sergej nie getätigt. Wiktoria betont außerdem, sie finde es verdächtig, dass es keine Bilder von ihrem Onkel auf der Krankenstation gebe. Sie gab zu bedenken, dass es im Fall von FSB-Oberstleutnant Alexander Litwinenko, der 2006 in London vergiftet worden war, zahlreiche Bilder und sogar Videoaufnahmen gab.

Im Fall Skripals durften weder Verwandte noch die Presse ihn sehen. "Sie haben uns nicht reingelassen. Ich verstehe nicht, was so schrecklich ist, wenn wir ihn sehen?" fragte Wiktoria Skripal kritisch nach.

Sergej und die 33-jährige Julia, die inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen wurde, wurden am 4. März vergiftet auf einer Bank in Salisbury gefunden. Sie wurden angeblich mit dem militärischen Nervengas Nowitschok angegriffen.

Mehr zum Thema - Skripal-Affäre: Auch nach drei Monaten bleibt London der Welt einen Beweis schuldig

Der Vorfall löste einen diplomatischen Streit zwischen dem Vereinigten Königreich und Russland aus, wobei London Moskau beschuldigt, für den Angriff verantwortlich zu sein, obwohl keine Beweise für eine solche Unterstellung vorliegen. Russland hat die Vorwürfe vehement zurückgewiesen und das Vereinigte Königreich dafür verurteilt, dass es Russland nicht an den Ermittlungen beteiligte.

In einem separaten Interview mit der Zeitung Moskowski Komsomolez am Donnerstag behauptete Wiktoria, sollte ihr Onkel nicht tot sein, dann könnte der Grund für seine Isolierung die Unschuld Russlands sein.

"Entweder ist er tot, oder sie haben nichts vorzulegen. Er hätte natürlich ablehnen können, aber hier denke ich, dass sie uns, genau wie in Litwinenkos Fall, zu ihm gelassen hätten, wenn sie natürlich etwas vorzuzeigen hätten", merkte sie an.

Moskau sei über den Mangel an Informationen über die Skripals im Allgemeinen ebenfalls besorgt, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa.

"Wir finden es höchst verdächtig und empörend, dass es keine Informationen über den Gesundheitszustand und den Aufenthaltsort der russischen Staatsbürgerin Julia Skripal und ihres Vaters Sergej gibt", sagte sie und stellte fest, dass die britischen Behörden den Zugang zu den beiden Personen weiterhin verweigerten.

Mehr zum Thema - Skripal-Affäre: Hat die Bundesregierung über Monate die Öffentlichkeit belogen?

 

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.