Europa

Macron will kein Interventionist sein, wünscht aber enge Militär-Zusammenarbeit mit USA

Drei Wochen nach dem Angriff auf Syrien hat der französische Präsident in einem Interview beteuert, dass kein Interventionist ist und eine konstruktive Beziehung zu Moskau wünscht. Gleichzeitig will er die transatlantische Achse politisch und militärisch weiterentwickeln.
Macron will kein Interventionist sein, wünscht aber enge Militär-Zusammenarbeit mit USAQuelle: Reuters

In einem Interview mit der Sonntagszeitung "Journal du Dimanche" (JDD) am 6. Mai äußerte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sich zu diversen Aspekten der französischen Außenpolitik.

Dabei versicherte Macron, dass er "ohne jede Naivität" eine konstruktive Beziehung zu Russland aufbauen wolle.

Wir müssen kulturelle, wissenschaftliche und geopolitische Verbindungen zu Russland knüpfen, um internationale Krisen zu bewältigen, die uns alle betreffen", so Macron.

Zweieinhalb Wochen vor seinem Besuch in Russland anlässlich des Sankt Petersburger Wirtschaftsforums vermittelt der französische Präsident, dass die Zeit für eine intensive Zusammenarbeit zwischen Paris und Moskau gekommen ist. "Ich glaube, dass [Wladimir Putin] unsere Entschlossenheit verstanden hat und dass ich eine Eskalation vermeiden wollte in Syrien", versichert er, auch wenn Moskau, wie viele andere Staaten, die westlichen Luftangriffe, an denen Frankreich in Syrien beteiligt war, ohne vorherige Zustimmung der UNO scharf verurteilt hat.

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Trotz der stark umstrittenen und völkerrechtswidrigen Luftangriffe versuchte Emmanuel Macron seinem russischen Amtskollegen versichern:

„Putin hat verstanden, dass ich kein Neo-Konservativer bin. Ich bin kein Interventionist, ich will keinen Krieg gegen das syrische Regime führen.“ Er wolle vielmehr den „Dialog der Wahrheit“ mit Putin über Syrien weiterführen.

Gleichzeitig betont Macron immer wieder die vermeintliche Einmischung Russlands in die französischen politischen Angelegenheiten, welche trotz Mangel an Beweisen seit dem Präsidentschaftswahlkampf eins der Leitmotive von "En Marche!" ist.

Im transatlantischen Verhältnis sei es notwendig, gemeinsame Strategien im Kampf gegen den Terrorismus und bei international bedeutsamen Konflikten zu entwickeln, sagte Macron im gleichen Interview. Er bezeichnete in diesem Zusammenhang die Luftangriffe Frankreichs, Großbritanniens und der USA im April auf Ziele in Syrien als komplexe und sehr erfolgreiche Operation. Die Abstimmung habe sehr gut funktioniert.

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Auf der transatlantischen Achse müssen wir die Strategie mit Donald Trump neu gestalten, indem wir uns auf das politisch-militärische und den Kampf gegen den Terrorismus konzentrieren", betonte der Chef der französischen Armee.

Dennoch räumt Emmanuel Macron ein, dass die Außenpolitik seines amerikanischen Amtskollegen stets von innenpolitischen Zielen bestimmt sei, wobei insbesondere ein "antiiranisches Prisma" das im Jahr 2015 unterzeichnete transatlantische Abkommen über das iranische Atomprogramm gefährdet.

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