Europa

Amerikanische Verhältnisse? Schweden wehren sich gegen ethnische Profilierung durch Polizei

Eine Studie in Schweden belegt, dass es innerhalb der Polizei Vorurteile gegenüber Zugewanderten und deren Kindern gibt, welche sich in Schikanen wiederspiegeln. Ethnische Profilierung sei ein ernsthaftes Problem und die Polizeigewalt nehme zu. Betroffene fühlen sich wie in den USA.
Amerikanische Verhältnisse? Schweden wehren sich gegen ethnische Profilierung durch PolizeiQuelle: Reuters © Johan Nilsson/TT News Agency

Das schwedische Antidiskriminierungsgesetz von 2009 untersagt die Diskriminierung in der Gesellschaft. Opfer von Diskriminierung haben ein Recht auf Entschädigung. Die Studie zum "Racial Profiling" wurde von den "Civil Rights Defenders" erhoben. Während die Studie zu Beginn die Menschenrechtssituation in Schweden lobt, übt sie Kritik an der Gesellschaft, in der Diskriminierung herrsche und bezeichnet dies als ein "ernsthaftes Problem, welches den Alltag der Menschen betrifft". Die Polizeigewalt nähme zu, es gäbe mehr Verstöße gegen die Privatsphäre, ethnische und andere Diskriminierung. Ermittlungen zur Überprüfung von Polizeigewalt, so die Studie, seien nicht unabhängiger Art, da sie von einer Behörde des nationalen Polizeipräsidiums durchgeführt wird. 

Gesammelte Erfahrungsberichte von Menschen mit Migrationshintergrund durch den Kriminologen Schclarek Mulirani im Rahmen der Studie: 

Wenn sich man mit seinen Freunden im Stadtzentrum aufhält, kann einen die Polizei mehrere Male innerhalb eines Abends aufhalten. Man kann dort stehen und angehalten werden, gegen die Wand gedrückt - sichtbar für alle. Auf dem Weg zur Schule - kann man wieder angehalten werden. Wir fühlen uns verfolgt. 

Frustration, Hass, Ärger, Demütigung und Unterdrückung. Der Diskriminierung ausgesetzt zu sein. Dies sind Gefühle, die ich jedes Mal habe, wenn ich angehalten werde. Selbst wenn man unschuldig ist und nichts getan hat, bekommt man Angst, wird gestresst. 

Es war ein gewöhnlicher Abend, wie jeder anderer. Plötzlich hält ein Polizeiwagen vor uns an. Sie springen heraus und drücken uns gegen das Auto. Es passierte ohne Grund. Niemand hatte etwas Seltsames bei sich. Wir hatten zuvor keinen Kontakt mit der Polizei oder irgendwelche Akteneinträge. Dies passierte deshalb, weil wir so aussehen, wir sind schwarz. Wir sahen eine andere Gruppe von Jungs vor uns, alle weiß. Die wurden nicht angehalten." 

Ein Instagram-Account unter dem Titel "Polis Brutaliteten i Orten" (Polizeigewalt in den Vorstädten) ging im vergangenen November online und hatte innerhalb von zwei Wochen 10.000 Fans. Aftab Soltani, der den Account betreibt, sagt gegenüber Aljazeera es handle sich bei den Kommentaren nicht nur um persönliche Erfahrungen, sondern es sei eine "kollektive Erfahrung für viele", sie spiegelten die Realität der schwedischen Gesellschaft wieder: 

Die schwedische Polizei hat ein nettes Image, sie sollten nicht wie die amerikanische Polizei sein. Aber dies sind die Auswirkungen und Resultate des strukturellen Rassismus, und natürlich manifestiert sich dies auf eine andere Art."

Viele äußerten sich zum Thema mit persönlichen Geschichten verbaler und physischer Misshandlungen. Ein Syrer beschrieb wie eine simple Unterredung mit der Polizei eskalierte und in einem Verhör wegen vermeintlichen Drogenhandels endete. Eine der ersten Debatten im schwedischen Parlament zu Beginn des Jahres war der Einsatz von Soldaten, um gegen die Bandenkriminalität in Schweden anzugehen. Stefan Löfven, der schwedische Premierminister, sah dies als unangebracht an. 

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.