Verdächtiges Paket mit Drohung an Julian Assange geliefert

Julian Assange darf sein Botschaftsexil in London weiterhin nicht verlassen. Der Haftbefehl gegen den Wikileaks-Gründer bleibt bestehen, auch wenn die Vergewaltigungsvorwürfe in Schweden längst fallengelassen wurden. Scotland Yard kündigte an, ihn festzunehmen, sobald er die Botschaft verlässt. Die britischen Behörden warfen ihm vor, seine Kautionsauflagen verletzt zu haben, als er sich in die Botschaft flüchtete.
Gestern, am Tag der Entscheidung des britischen Gerichts, bekam der Wikileaks-Gründer ein verdächtiges Paket mit einem weißen Pulver und einer Drohung in die ecuadorianische Botschaft geliefert. Die britische Polizei bestätigte das und gab kurz darauf Entwarnung. Untersuchungen hätten gezeigt, dass das Pulver ungefährlich sei.
I can confirm that a package containing an unknown white powdery substance and a threat was addressed to my name. It was handed to UK diplomatic police. I understand they are performing toxicology and forensics. https://t.co/s0F2aCBSAS?
— Julian Assange ⌛ (@JulianAssange) 6. Februar 2018
Police attended the Ecuadorian Embassy in SW1 following reports of a small suspicious package. The item was assessed by specialist officers and deemed to be non-suspicious. There are no injuries and this incident has now been stood down.
— MPS Kensington & Chelsea (@MPSKenChel) 6. Februar 2018
Der gebürtige Australier veröffentlichte im Jahr 2010 auf der Enthüllungsplattform Wikileaks hunderttausende geheimer US-Dokumente über den Afghanistan- und Irak-Krieg, die zahlreiche Menschenrechtsverbrechen US-amerikanischer Truppen belegten. Nach seinen Enthüllungen hieß es, er habe damit die nationale Sicherheit der USA bedroht. Ein damaliger Stratege der Hillary-Clinton-Kampagne, Bob Beckel, forderte im Jahr 2016 sogar, „den Hurensohn zu erschießen“.
Hillary Clinton strategist Bob Beckel called for WikiLeaks editor Julian Assange to be assassinated. #DNCLeakpic.twitter.com/9L2ixl24Er
— WikiLeaks (@wikileaks) 10. August 2016
Offiziell gibt es in den USA keine Anklage gegen Assange und kein Ermittlungsverfahren. Seine Anwälte fürchten jedoch, dass ihm dort eine Anklage wegen Spionage und lebenslange Haft drohe. Der Wikileaks-Gründer befürchtet, dass Großbritannien ihn schlussendlich an die USA ausliefere.
Das Gericht in London entschied am Dienstag, dass der Haftbefehl gegen den Wikileaks-Gründer doch bestehen bleibt. Dass sich Assange der Festnahme entzogen habe, sei ein eigenständiges Vergehen, begründete die Richterin ihre Entscheidung. Er muss dafür mit bis zu einem Jahr Gefängnis rechnen. Den Vorwurf der Britischen Behörden sahen Assanges Anwälte mit dem Ende der Ermittlungen in Schweden als überholt an und beantragten deshalb die Aufhebung des Haftbefehls.
Der ecuadorianische Präsident Lenin Moreno verkündete gestern, dass sein Land, in dessen Botschaft in London sich Assange seit dem Jahr 2012 befindet, ihn weiterhin gemäß dem internationalen Flüchtlingsrecht beschützen werde.
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