Katalonien-Krise: Befürworter der Unabhängigkeit empört über Festnahmen

Die Anhänger der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung reagierten empört auf den Entschluss der spanischen Justiz, die Chefs der zwei großen katalanisch-separatistischen Organisationen zu verhaften. Hintergrund sind Vorwürfe, die beiden hätten sich "aufrührerisch verhalten". Der Chef der katalanischen Polizei, gegen den auch ähnliche Beschuldigungen vorliegen, wurde dagegen nicht verhaftet, obgleich nur unter strikten Auflagen.
My neighborhood in Barcelona has erupted into banging pots and pans, outraged at the incarceration of the leaders of two peaceful organizations…
— Liz Castro (@lizcastro) 16. Oktober 2017
Die katalanische Aktivistin Liz Castro berichtete, dass die Einwohner ihres Wohnviertels nach dem Urteil spontan mit Töpfen und Pfannen ihrem Unmut Luft machten.
Protest against imprisonment of pro-independence grass-roots leaders in the Eixample, in #Barcelonapic.twitter.com/xSBA5A7UCK
— Catalan News (@catalannews) 16. Oktober 2017
Diese Proteste sind seit dem harten Vorgehen der spanischen Polizei inzwischen zu einem festen Bestandteil des nächtlichen Straßenbildes in Katalonien geworden.
People take the streets tonight in protest by the jailing of two Catalan leading men of grasroots and peaceful movements pic.twitter.com/JkOy0uTFs9
— Help Catalonia (@CataloniaHelp2) 16. Oktober 2017
Einige Katalanen demonstrierten auch am selben Abend auf den Straßen ihrer Städte.
Spain jails Catalonia's civil society leaders for organising peaceful demonstrations. Sadly, we have political prisoners again
— Carles Puigdemont (@KRLS) 16. Oktober 2017
Der katalanische Regierungschef Carles Puigdemont äußerte sich auf Twitter zu den Festnahmen. Die Katalanen hätten "leider wieder politische Gefangene". Madrid droht, ab Donnerstag dieser Woche die Regionalregierung und damit die Autonomie Kataloniens zu suspendieren.
Spain just created its first high level political prisoners over Catalonia's referendum. This evening it jailed (for 'sedition') the heads of the rather fittingly named ANC (Catalan National Assembly, @assemblea_int) and Catalonia's cultural promotion organization @Omnium. pic.twitter.com/ukZhXXXqBF
— Julian Assange 🔹 (@JulianAssange) 16. Oktober 2017
Auch Julian Assange, Chef von Wikileaks, kommentierte die Geschehnisse. Wie Puigdemont sprach er davon, dass die Madrider Regierung jetzt politische Gefangene schaffe.
Independence movement leaders imprisoned for "sedition". Protests across #Catalonia tonight: https://t.co/OilxUNHprJ#LlibertatJordis
— Oscar Reyes (@_oscar_reyes) 17. Oktober 2017
Für heute Abend sind in vielen katalanischen Städten weitere Proteste angekündigt. Der Katalonien-Konflikt droht, sich zu verschärfen.