Europa

Meistgesuchter Mafiaboss Italiens in sizilianischer Privatklinik festgenommen

Der Zugriff erfolgte durch Spezialkräfte in der sizilianischen Hauptstadt Palermo. Der Festgenommene gilt als wesentlicher Mitverantwortlicher für die Ermordung der italienischen Mafia-Jäger Giovanni Falcone und Paolo Borsellino in den 1990er Jahren. Er galt als Vertrauter und Nachfolger der ehemaligen Mafiabosse Bernardo Provenzano und Salvatore "Totò" Riina.

Die Ermittlungen, die schließlich zur Festnahme nach über 30 Jahren Flucht führten, wurden laut Angaben von italienischen Medien von dem Staatsanwalt Maurizio de Lucia aus Palermo und dem stellvertretenden Staatsanwalt Paolo Guido koordiniert. So soll der Zugriff von Spezialeinheiten der italienischen Polizei in einer Privatklinik mit dem Namen "La Maddalena" in Palermo erfolgt sein, wo sich der Mafiaboss demnach inkognito seit Längerem zur Behandlung aufhielt. 

Rund um den Ort der Verhaftung kam es gegenüber den Ermittlern und beteiligten Polizisten zu spontanen Beifallsbekundungen von Bürgern:

Der lange Zeit vergeblich gesuchte und gefürchtete Matteo Messina Denaro ist Sohn des berüchtigten Mafiaführers Francesco Messina Denaro, genannt auch "Don Ciccio" aus Castelvetrano (im Freien Gemeindekonsortium Trapani) und wurde als "historischer Verbündeter" der Corleone-Familie von Totò Riina bezeichnet. Er gilt in Italien als der letzte Mafiaboss "ersten Ranges". Laut dem italienischen Nachrichtensender TG24 befand sich Denaro seit dem Sommer 1993 auf der Flucht. Der Mafiaboss wurde im Verlauf der Jahre bereits in Abwesenheit für Dutzende von Mordvorwürfen zu lebenslanger Haft verurteilt. 

So soll er für die Massaker von 1992, bei denen die landesweit geschätzten und von der Mafia gefürchteten Richter und Mafiajäger Giovanni Falcone und Paolo Borsellino ums Leben kamen, sowie für die verheerenden Bombenanschläge von 1993 in Mailand, Florenz und Rom hauptverantwortlicher Auftraggeber gewesen sein. Die seit Oktober 2022 amtierende Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (Partei Fratelli d'Italia) kommentierte auf ihrem offiziellen Twitter-Kanal:

"Ein großer Sieg für den Staat, der zeigt, dass er gegenüber der Mafia nicht aufgibt. Am Jahrestag der Verhaftung von Totò Riina wird ein weiterer Boss des organisierten Verbrechens, Matteo Messina Denaro, vor Gericht gestellt."

Salvatore "Totò" Riina war ein Mitglied der sizilianischen Cosa Nostra und für 19 Jahre das Oberhaupt der Corleonesi, eines Clans aus der berüchtigten Mafia-Hochburg Corleone. Der seit 1993 inhaftierte Riina wurde zu dreizehn Mal lebenslanger Haft verurteilt und saß bis zu seinem Tod im Jahr 2017 im Gefängnis von Parma ein.

Laut Aussagen des leitenden Kommandeurs der Spezialeinsatzkräfte (ROS) der italienischen Carabinieri, General Pasquale Angelosanto, hatte sich Denaro in die Privatklinik begeben, "um sich behandeln zu lassen", so die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Das Lokalblatt Palermo-Today berichtet zu der Festnahme:

"Seit der Nacht war das Krankenhaus von den Carabinieri der ROS umstellt, die sowohl den Zugang als auch das Verlassen der Einrichtung verhinderten. Dann kam der Blitzangriff der Carabinieri, etwa hundert von ihnen, die mit Kapuzen in Aktion traten. Messina Denaro wurde abtransportiert und befindet sich jetzt in der Kaserne in San Lorenzo."

Der Palermo Today-Artikel fasst zusammen:

"Der Pate aus Castelvetrano, Mafiaführer in der Provinz Trapani, war im Laufe der Jahre zu einem der mächtigsten Bosse der gesamten Cosa Nostra geworden und übte seine Macht sogar in der Provinz Palermo aus."

So soll Denaro die gesamte Wirtschaft der sizilianischen Provinz beherrscht haben. Sein Gesamtvermögen wird auf rund zehn Milliarden Euro geschätzt. Das FBI nannte ihn "den gefährlichsten Kriminellen nach dem mexikanischen Drogenboss Joaquín 'El Chapo' Guzmán".

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