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Britische Polizei soll Gibraltar bei Aufklärung mutmaßlicher Regierungskorruption helfen

Die Polizei von Gibraltar bittet ihre britischen Kollegen in einem Fall von mutmaßlichem Datenmissbrauch um Unterstützung. Im Fokus der Ermittlungen stehen zwei Firmen, der Chief Minister von Gibraltar, Fabian Picardo, und ein vorzeitig in den Ruhestand versetzter Polizeichef.
Britische Polizei soll Gibraltar bei Aufklärung mutmaßlicher Regierungskorruption helfenQuelle: Legion-media.ru

Die Sicherheitsbehörden in Gibraltar bitten um Amtshilfe in Großbritannien bei der Aufklärung einer mutmaßlichen Korruptionsaffäre in dem britischen Überseegebiet.

Die Anfrage der gibraltischen Polizei, RGP (Royal Gibraltar Police), ist die jüngste Wendung in einer Untersuchung, die aufgrund der brisanten Vorwürfe des ehemaligen Polizeichefs der Halbinsel, Ian McGrail, begonnen wurde.

McGrail behauptet, dass er in den vorzeitigen Ruhestand versetzt wurde, nachdem er versucht habe, einen Durchsuchungsbefehl gegen eine Person zu vollstrecken, die eine enge Beziehung zu Gibraltars Chief Minister Fabian Picardo hat. Doch offenbar wurde diese vertrauliche Information geleakt.

Schon vor der Affäre um den Durchsuchungsbefehl gegen den vorgeblichen Bekannten von Picardo wurde scheinbar ein weiter Durchsuchungsbefehl geleakt. Dabei soll es sich dem Guardian zufolge, um einen Beschluss im Kontext des mutmaßlichen Hackerangriffs und der Sabotage des NSCIS (National Security Centralised Intelligence System) und einer Verschwörung zum Betrug an der Firma Bland Ltd. handeln.

Die Bland Ltd. ist ein privates Unternehmen, dass das NSCIS betreibt. Der Nutznießer der Sabotage soll ein anderes Unternehmen, 36 North Limited, gewesen sein, wie der Guardian weiter berichtet.

Gibraltars Chief Minister Picardo war Miteigentümer der 36 North Limited, die Sicherheitsverträge mit der Regierung abgeschlossen hatte. In McGrails Sachverhaltsdarstellung für die Untersuchung heißt es, dass der Ministerpräsident von der Aktion gegen die Bland Ltd. "profitiert haben soll".

Im Januar entschied der Generalstaatsanwalt von Gibraltar jedoch, drei Männer, darunter einen der höchsten Beamten des britischen Territoriums, die der Verschwörung zum Betrug an der Bland Ltd. angeklagt waren, nicht zu belangen.

Die Regierung gab bezüglich der Untersuchung an, dass Picardo im Zusammenhang mit dem scheinbaren Betrug eingegriffen habe, "um sicherzustellen, dass diejenigen, die möglicherweise davon profitieren wollten, dies nicht taten, indem er dafür sorgte, dass der NCIS-Vertrag mit dem Amtsinhaber Bland und nur mit ihm (sic) bestehen blieb".

Weiter hieß es, dass McGrail sich für den Ruhestand entschieden habe, weil er wusste, dass er das Vertrauen des Gouverneurs – und nicht Picardos – verloren hatte, und zwar aus Gründen, die nichts mit der Betrugsuntersuchung, bekannt als Operation Delhi, zu tun hatten.

Zu den besagten Gründen, die der Operation Delhi vorausgegangen sind, sollen seine Handhabung früherer Ermittlungen und sein "zerrüttetes und fast feindseliges Verhältnis" zum Polizeiverband von Gibraltar, der die Beamten in diesem Gebiet vertritt, gehören.

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