Europa

"Es ist ein Verbrechen ungeahnten Ausmaßes" – Gerald Grosz über das Versagen der Regierungen

"Der Fisch ist geputzt!" Das sagt Gerald Grosz im Interview und spielt damit auf ein österreichisches Sprichwort an: Die Sache ist durch, die Politiker haben den Karren an die Wand gefahren, so die sinngemäße Übersetzung im Kontext der gegenwärtigen multiplen Krisen.

Der österreichische Autor und Politiker Gerald Grosz, der erst kürzlich für das Amt des Bundespräsidenten in Österreich kandidierte und dabei immerhin 5,6 Prozent der Wählerstimmen gewinnen konnte, geht im Gespräch auf die Hintergründe der innen- und außenpolitischen Lage ein: Rekord-Inflation, die Gefahr eines Dritten Weltkriegs, Wirtschaftscrash. Laut Grosz ist es ein "Verbrechen an der Demokratie", das sich gerade vor unseren Augen abspielt.

Den Zustand Österreichs und Deutschlands beschreibt Grosz mit drastischen Worten. Man bewege sich "auf dem besten Weg auf den Abgrund zu".

"Es gibt kaum mehr Superlative, um den Zustand, in dem sich Deutschland aber auch Österreich befinden, zu beschreiben. (...) Wenn wir einen Blick wagen auf die letzten acht Monate, seit diesem März 2022, wo sich die Europäische Union, auch angestachelt durch die deutsche Bundesregierung und die österreichische Bundesregierung, die eigentlich neutral sein sollte, einen Wirtschaftskrieg gegen Russland begonnen hat, aber mit den Folgen nicht gerechnet hat dieses Wirtschaftskrieges, der mittlerweile bei uns kriegswirtschaftsähnliche Zustände auslöst."

Grosz weiter:

"Unsere Regierungen haben sich am bescheidenen Wohlstand tatsächlich vergangen und all das, was Gründergenerationen die letzten 75 Jahre aus den Trümmern des Zweiten Weltkrieges an Wohlstand aufgebaut haben, binnen acht Monaten zerstört. Und das ist in Wahrheit ein Verbrechen ungeahnten Ausmaßes. Es ist ein Verbrechen an der Gesellschaft, es ist ein Verbrechen an den BüBürgern unserer Länder, es ist ein Verbrechen an einem mühsam aufgebauten solidarischen Sozialsystem der letzten 75, 80 Jahre. Und es ist auch ein Verbrechen an der Demokratie."

Es müssen nun Maßnahmen ergriffen werden, um dem Zerfall unseres Systems entgegenzuwirken, so Grosz im Gespräch. Wie er die Midterms in den USA einschätzt und eine mögliche Begegnung zwischen Putin und Biden auf dem G20-Gipfel sieht, erfahren Sie im Interview.

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Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.