Europa

Zwischenfall in Ägäis: Athen spricht von "Warnschüssen", Ankara von "Beschuss"

Die griechische Küstenwache hat nach eigenen Angaben "Warnschüsse" auf ein türkisches Schiff abgefeuert, das sich "verdächtig" innerhalb der griechischen Hoheitsgewässer vor der griechischen Insel Lesbos bewegt haben soll. Die türkische Seite spricht von "Beschuss".
Zwischenfall in Ägäis: Athen spricht von "Warnschüssen", Ankara von "Beschuss"Quelle: Gettyimages.ru © Lokman Akkaya/Anadolu Agency via Getty Images

Laut Angaben aus Athen hat die griechische Küstenwache "Warnschüsse" wegen eines türkischen Schiffes abgefeuert, das sich "verdächtig" innerhalb der griechischen Hoheitsgewässer vor der griechischen Insel Lesbos bewegt haben soll. Ankara widerspricht der Darstellung und erklärte, das Schiff sei "beschossen" worden.

Die griechische Küstenwache teilte am Sonntagmorgen in Piräus mit, dass der Kapitän des Schiffes "Anatolian" sich zuvor geweigert hat, kontrolliert zu werden. Danach sei das Schiff in die naheliegenden türkischen Gewässer gefahren. Die türkische Küstenwache sei über den Zwischenfall informiert worden, der sich am Samstag gegen Mittag ereignet habe, so die griechische Küstenwache weiter.

Türkische Medien berichteten am Samstag hingegen, dass das Schiff in internationalen Gewässern elf Seemeilen vor der türkischen Insel Bozcaada unter Beschuss genommen worden ist. Nach Angaben des staatlichen türkischen Fernsehens TRT fuhren die griechischen Schiffe weg, als die türkische Küstenwache den Ort des Vorfalls erreichte. Der Sender veröffentlichte Aufnahmen, die den Beschuss zeigen sollen. Sie konnten nicht unabhängig überprüft werden. Das Schiff ist in die Türkei eskortiert worden, berichteten türkische Medien.

Von der türkischen Küstenwache verscheucht?

Die Aufnahmen zeigen ein Boot der griechischen Küstenwache, das neben dem Schiff fährt. Auf dem Video ist ein Einschussloch an einem Fenster des Schiffes zu sehen, das angeblich durch den griechischen Beschuss verursacht wurde.

Das türkische Innenministerium erklärte ebenfalls, der Frachter ist in internationalen Gewässern von der griechischen Küstenwache beschossen worden. Daraufhin seien zwei Schiffe der türkischen Küstenwache zur Unterstützung der "Anatolian" entsandt worden, aber das Schiff der griechischen Küstenwache habe das Gebiet verlassen, nachdem es die sich nähernden Schiffe entdeckt habe, so das Ministerium weiter.

In der Region wimmelt es von Schiffen, die illegal Migranten aus der Türkei nach Griechenland oder Italien und damit in die EU bringen. Die griechische Küstenwache kontrolliert fast jedes Schiff, das sich "verdächtig" in der Ägäis bewegt. Das Verhältnis der beiden NATO-Mitglieder Griechenland und Türkei ist wegen einer Reihe von Streitigkeiten um Hoheitsrechte auf einem Tiefpunkt.

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(rt de/dpa)

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