Europa

"So haben wir keine Zukunft": Tausende niederländische Landwirte protestieren gegen Emissionsziele

In den Niederlanden protestieren die Landwirte massenweise gegen die Pläne der Regierung, den Ausstoß von Stickoxiden und Ammoniak zu verringern. Außerdem müssten die Viehbestände drastisch reduziert werden.
"So haben wir keine Zukunft": Tausende niederländische Landwirte protestieren gegen EmissionszieleQuelle: AFP © Stem van der val

Tausende von Landwirten haben sich in den zentralen Niederlanden versammelt, um gegen die Pläne der Regierung zur Verringerung der Stickoxid- und Ammoniakemissionen zu protestieren, berichtet Al Jazeera. Sie fuhren mit ihren Traktoren quer durch die Niederlande und brachten den Verkehr auf den großen Autobahnen zum Erliegen.

Der Protest wurde Anfang des Monats organisiert, nachdem die Regierung Zielvorgaben für die Verringerung der Emissionen veröffentlicht hatte. Dies erregte den Zorn der Landwirte, die behaupteten, ihr Lebensunterhalt – und der von Tausenden von Menschen, die in der landwirtschaftlichen Branche arbeiten – stehe auf dem Spiel.

Die Regierung sprach von einem "unvermeidlichen Übergang" und forderte Emissionsreduzierungen von bis zu 70 Prozent an vielen Orten in der Nähe von Naturschutzgebieten und von bis zu 95 Prozent an anderen Orten. Laut Al Jazeera hatten Gerichte in den letzten Jahren begonnen, Genehmigungen für Infrastruktur- und Wohnungsbauprojekte zu blockieren, weil das Land seine Emissionsziele verfehlte.

Nach Angaben der Organisatoren versammelten sich 40.000 Landwirte auf einer grünen Wiese in dem kleinen, von Landwirtschaft geprägten Dorf Stroe, etwa 70 Kilometer östlich der Hauptstadt Amsterdam.

Unter lautem Hupen fuhren die Landwirte auf ein Feld, auf dem auf einem Transparent auf Niederländisch zu lesen war: "Was Den Haag beschließt, ist sehr traurig für die Landwirte." Auf einem anderen Transparent stand: "Wir lassen uns nicht länger aufhalten."

Marijan van Heun, ein 23-jähriger Milchviehhalter aus der zentralen Provinz Utrecht, sagte dem Sender, dass die Regierungspläne junge Landwirte ihrer Zukunft berauben würden:

"Wir können nicht investieren. Unsere Väter, unsere Onkel, können nicht in die Zukunft investieren. Und so haben wir als junge Landwirte auch keine Aussicht, einen Hof zu übernehmen."

Die Regierungskoalition hat zusätzliche 24,3 Milliarden Euro für die Finanzierung von Änderungen vorgesehen, die viele Landwirte dazu veranlassen dürften, ihre Viehbestände drastisch zu reduzieren oder sie ganz abzuschaffen.

Die Landwirtschaft ist ein Schlüsselsektor der niederländischen Wirtschaft, mit Exporten im Wert von fast 105 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.

Auch in Den Haag versammelten sich am Mittwochmorgen einige Dutzend Landwirte und deren Unterstützer zu einem Frühstück, bevor sie sich auf den Weg zum Protest machten. Einige trugen T-Shirts mit der Aufschrift "No farmers, no food".

"Hier werden die Regeln gemacht", sagte Milchbauer Jaap Zegwaard, der seinen Traktor am Rande eines Parks in der Stadt parkte. "Ich wurde gebeten, hierherzukommen und ein Frühstück anzubieten, damit wir zeigen können, dass wir Lebensmittelproduzenten sind und keine Umweltverschmutzer."

Zegwaard sagte, die Landwirte seien bereit, darüber zu sprechen, wie man die Emissionen reduzieren könne. Sie würden es aber ablehnen, dass die Branche den Großteil der Schuld auf sich nehme. "Jetzt wird der Agrarsektor als Hauptverursacher von Emissionen abgetan, und das ist nicht richtig." 

Mehr zum Thema - Niederlande: Bauern protestieren landesweit gegen Umweltpolitik – ebenso Tausende in Deutschland

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.