Europa

Medienbericht: Großbritannien plant erstmals seit 30 Jahren Öffnung neuer Kohlemine

Einem Bericht des Daily Telegraph vom Samstag zufolge, der sich auf Quellen in der britischen Konservativen Partei beruft, prüft London die Möglichkeit, ein neues Kohlebergwerk zu eröffnen, um die Abhängigkeit von russischen Energieressourcen zu verringern.
Medienbericht: Großbritannien plant erstmals seit 30 Jahren Öffnung neuer Kohlemine© Getty Images / Monty Rakusen

Den Quellen des Daily Telegraph zufolge erwägt der britische Minister für Wohnungsbau und regionale Entwicklung Michael Gove den Bau eines neuen Kohlebergwerks in der Stadt Whitehaven in Cumbria im Nordwesten Englands zu genehmigen. Das Projekt wurde ursprünglich vor einigen Jahren vorgestellt und im Oktober 2020 genehmigt, doch sechs Monate später stoppte das britische Ministerkabinett die Zertifizierung und leitete aufgrund von Protesten von Umweltschützern eine neue Prüfung des Projekts ein.

Vor dem Hintergrund der Situation in der Ukraine und der weitreichenden Restriktionen des Westens gegen Moskau, zu denen auch die Abschaffung russischer Kohleimporte bis Ende des Jahres gehört, könnten die britischen Behörden das Projekt jedoch trotz früherer Einwände genehmigen, schreibt das Blatt. Es werde erwartet, dass Gove bis zum 7. Juli eine Entscheidung über das mögliche neue Bergwerk trifft. Quellen der Zeitung wiesen jedoch darauf hin, dass dies bereits Mitte Mai geschehen könnte. Nach Angaben des Kabinetts würde das Bergwerk Kohle für wichtige Stahlwerke liefern.

Falls das Whitehaven-Projekt genehmigt wird, wäre es das erste neue Kohlebergwerk in Großbritannien seit drei Jahrzehnten. Das Projekt würde sich auf die Gewinnung von metallurgischer Kohle konzentrieren, die bei der Stahlproduktion verwendet wird. Bis vor kurzem wurden 40 Prozent des britischen Bedarfs an Kraftwerkskohle von Russland gedeckt.

Die Verträge wurden jedoch im Zuge der Sanktionen, die auf den Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine folgten, gekündigt. Am 6. April kündigte die britische Außenministerin Liz Truss an, dass London bis Ende 2022 alle Kohle- und Öleinfuhren aus Russland einstellen und Maßnahmen ergreifen werde, um auch die russischen Gaslieferungen zu stoppen.

Brüssel, das Moskau im Zuge der Ukraine-Krise ebenfalls mit wirtschaftlichen Beschränkungen unter Druck setzt, hat bereits beschlossen, auf russische Kohle zu verzichten. Anfang dieses Monats erklärte Brüssel, es werde ab dem 10. August den Kauf, die Einfuhr oder die Durchfuhr von Kohle und anderen festen Mineralien aus Russland verbieten.

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