Europa

Zutritt künftig nur für Geimpfte? – Österreich debattiert über die "1-G-Regel"

Wird Ungeimpften in Österreich der Zugang zu Freizeit- und Sportveranstaltungen künftig verwehrt bleiben? Die Debatte über die sogenannte 1-G-Regel ist in der Alpenrepublik voll im Gange. Auch der Gesundheitsminister des Landes könnte sich dieses Vorgehen vorstellen.
Zutritt künftig nur für Geimpfte? – Österreich debattiert über die "1-G-Regel"Quelle: AFP © Alex Halada

Bislang wird sowohl in Österreich als auch in Deutschland die sogenannte 3-G-Regel angewandt: Geimpfte, Genesene und Getestete haben Zugang zu bestimmten Veranstaltungen oder Einrichtungen. Erst jüngst wurde bekannt, dass etwa beim Karneval in Düsseldorf für die Saison 2021/22 die sogenannte 2-G-Regel gelten soll. Lediglich Geimpfte und Genesene werden zum Feiern zugelassen. Auch zum Heimspiel des 1. FC Köln dürfen künftig nur geimpfte oder genesene Zuschauer ins Stadion. Das Testen reicht nicht mehr. Die 2-G-Regel könnte nun bald in Hamburg auch für Restaurants, Kinos oder Theater zum Einsatz kommen. In den nächsten Wochen soll der Hamburger Senat endgültig darüber entscheiden. 

Österreich wiederum könnte bald noch einen Schritt weitergehen. Seit Tagen dauert in der Alpenrepublik eine Diskussion darüber an, ob denn künftig nur noch vollständig Geimpften Einlass zu bestimmten Veranstaltungen oder Einrichtungen aus dem Freizeitbereich gewährt werden soll. Das Thema ins Rollen gebracht hatte der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), der vor wenigen Tagen Zutrittsverbote für Ungeimpfte unter anderem zu Sportstätten vorgeschlagen hatte. Die österreichische Tageszeitung Die Presse zitierte den SPÖ-Politiker mit den Worten: "Besser, nur Geimpfte haben Zutritt, als Schließungen. Niemand will mehr einen Lockdown sehen. Es ist vernünftig, wenn Freizeit- und Sportstätten das jetzt schon einführen."

Als vollständig geimpft gilt man in Österreich seit dem Sonntag erst mit der zweiten Corona-Impfung. Bisher wurde auch eine Teilimmunisierung – ab dem 22. Tag nach der ersten Spritze – als Nachweis beim Zutritt zu bestimmten Einrichtungen anerkannt. Bei den Genesenen reicht bereits eine Impfung für den Status des vollständig Geimpften.

Inzwischen haben mehrere österreichische Politiker den Vorschlag des Wiener Gesundheitsstadtrates unterstützt, darunter zuletzt auch der Gesundheitsminister des Landes. So sagte Wolfgang Mückstein von den Grünen in einer Sendung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ORF, dass er sich so etwas ab Oktober vorstellen könnte. Der Minister erklärte in der Nachrichtensendung ZIB

"Ich glaube, dass wir vor einer zunehmend prekärer werdenden epidemiologischen Lage im Herbst über '1-G' reden müssen – und ich kann mir das im Oktober durchaus vorstellen."

Zuerst müsse aber jeder die Gelegenheit gehabt haben, sich impfen zu lassen. Zuvor hatte auch die Vorsitzende der Oppositionspartei SPÖ, Pamela Rendi-Wagner, den Vorschlag ihres Parteikollegen aus Wien begrüßt. Laut der SPÖ-Chefin sollte die 1-G-Regel vor allem für Bereiche gelten, die ein besonders hohes Infektionsrisiko hätten. Dies seien etwa Discos oder Clubs sowie Großveranstaltungen wie im Sport. 

Mit der Maßnahme, nur noch Geimpfte zuzulassen, werde man nicht alle Impfskeptiker überzeugen, so Rendi-Wagner gegenüber dem ORF. "Aber es ist eine kleine Schraube, die man drehen sollte." Österreich stehe demnach bereits mitten in der vierten Welle und sie erwarte von der Regierung "notwendige Vorbereitungen und Planungen", so die SPÖ-Chefin weiter. Ihr sei schon fast jedes Mittel recht, um die vierte Corona-Welle kontrollierbar zu machen und die Impfquote zu heben.

Kritik am Vorstoß kam von Vertretern der Gastronomie, Fitness- und Nachtgastronomiebranche. Gegenüber der österreichischen Nachrichtenagentur APA hieß es seitens der Wiener Wirtschaftskammer, dass es zu früh für ein Lokalverbot für Ungeimpfte sei. Eine Ablehnung der weiteren Verschärfungen der Corona-Regeln kam von der FPÖ. Der Wiener Landesparteichef Dominik Nepp nannte das Vorhaben laut dem ORF "Einsperrfantasien" und betonte, "dass auch Menschen, die sich nicht impfen lassen, das Recht auf Teilnahme am gesellschaftlichen Leben haben".

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