Europa

Erinnerung an Frankreichs Atomtests: Radioaktiver Saharastaub in Europa

Staub aus der Sahara hat den Himmel über Europa in ein trübes Licht getaucht. Doch er zaubert nicht nicht nur atemberaubende Sonnenuntergänge, sondern verursacht auch anormale Strahlungswerte. Diesem Ereignis liegen Frankreichs Atomtests in Afrika in den 1960er Jahren zugrunde.
Erinnerung an Frankreichs Atomtests: Radioaktiver Saharastaub in EuropaQuelle: AFP © MADS CLAUS RASMUSSEN / RITZAU SCANPIX

Im Februar wurden große Mengen Saharastaub nach Deutschland, Spanien und Frankreich geweht. Der Staub sorgte für gelblich-trübe Sonnenuntergänge in Europa. Jedoch hat der Saharastaub auch seine Schattenseiten – anormale Strahlungswerte. Dies geht aus Angaben der französischen Organisation zur Kontrolle der Radioaktivität im Westen (ACRO) hervor, die die Strahlungswerte untersucht.

Die Strahlung wird als nicht gefährlich für die menschliche Gesundheit angesehen und ist auf Frankreichs frühere Aktivitäten in Afrika zurückzuführen. ACRO führte Tests mit dem jüngsten Saharastaub durch, den sie nahe der französischen Grenze zur Schweiz sammelte. Die Organisation teilte mit, dass die erhöhten Cäsium-137-Werte im Saharastaub aus Atomtests stammten, die Frankreich Anfang der 1960er Jahre in der algerischen Wüste durchgeführt hatte. Sie teilte ferner mit, dass Cäsium-137 wie ein Bumerang zurückgekehrt sei. Hierbei handelt es sich um ein Produkt der Kernspaltung, das bei nuklearen Explosionen entsteht:

"Diese radioaktive Kontamination, die auch 60 Jahre nach den Atomtests noch weit sichtbar ist, erinnert an die mehrjährige radioaktive Kontamination in der Sahara, für die Frankreich verantwortlich ist."

Professor Pedro Salazar Carballo vom Labor für Medizinische Physik und Umweltradioaktivität an der Universität La Laguna auf Teneriffa erklärte in einem Interview:

"Der Staub der Sahara – auf den Kanarischen Inseln auch 'Calima' genannt – enthält bisweilen  Kalium-40, das natürlicherweise in Mineralien vorkommt, und auch Cäsium-137 aus den Atomtests der französischen Regierung."

Das Labor veröffentlichte kürzlich eine Studie über die Strahlenbelastung des Staubsturmes im Jahr 2020, die die Schließung von Flughäfen erzwang und Hunderte von Touristen gefangen hielt. Zu dieser Zeit gab es einen hohen Gehalt an Kalium-40 und Cäsium-137. Salazar Carballo hält die Werte für unschädlich. Das Labor führt eine regelmäßige Untersuchung der Werte durch, die an den Rat für nukleare Sicherheit geschickt werden.

Man habe noch nie alarmierende Werte durch Stürme verzeichnet – selbst nicht bei den Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima. Salazar Carballo erinnert auch daran, dass wir, obwohl sie große Ängste auslöst, ständig mit natürlicher Radioaktivität leben:

"Eigentlich ist das, was uns am meisten der Radioaktivität aussetzt, das natürliche Radon, das aus dem Boden austritt."

Westeuropa erlebt derzeit eine weitere Saharastaub-Periode. In dieser Saison gab es bislang mindestens drei. Eine dicke Wolke überquert derzeit das Mittelmeer und bedeckt unter anderem Teile Spaniens, Frankreichs, Großbritanniens und Deutschlands, wo nun das Phänomen des "Schlammregens" erwartet wird. Da der Sturm aus dem algerischen Hinterland stammt, werden die Partikel wahrscheinlich auch Cäsium-137 von jener "Gerboise Bleue" mitbringen – dem Codenamen für den ersten französischen Atomtest, der am 13. Februar 1960 dort durchgeführt wurde.

Mehr zum Thema - "Godzilla" überfliegt Atlantik: ESA zeigt Staubwolke aus Sahara unterwegs nach Amerika

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.