Europa

"Wir haben einen Fehler begangen": Dänemark entschuldigt sich für radikale Nerz-Keulung

Für die von der Regierung veranlasste Massenkeulung aller Nerze in Dänemark gab es in der Tat noch keine rechtliche Grundlage, erklärte Lebensmittelminister Mogens Jensen. Er gab zu, dass die Tötung von gesunden Pelztieren außerhalb bestimmter Risikozonen ein Fehler war.
"Wir haben einen Fehler begangen": Dänemark entschuldigt sich für radikale Nerz-KeulungQuelle: Reuters © Ritzau Scanpix/Mads Claus Rasmussen

Im Interview mit dem dänischen TV-Sender TV2 am Dienstag bedauerte Jensen die Massenschlachtung der Nerze. Er sagte:

Wir haben einen Fehler begangen. Es gibt keine gesetzliche Befugnis, um Nerzzüchter außerhalb der 7,8-Kilometer-Zonen zu bitten, ihre Nerze zu schlachten.

Der Lebensmittelminister argumentierte, er habe dies bei der Bekanntgabe dieser Anordnung nicht gewusst. Jensen entschuldigte sich für das Missverständnis und behauptete zugleich, für das Geschehene in seinem Revier seine volle Verantwortung zu übernehmen. Auch Premierministerin Mette Frederiksen räumte bei einer Pressekonferenz im dänischen Parlament am Dienstag den Fehler ein und brachte den Nerzzüchtern ihre Entschuldigungen hervor.

Zugleich betonte der Minister, dass das Ausbleiben einer rechtlichen Befugnis nichts daran ändere, dass durch die Nerzzucht in Dänemark in Corona-Zeiten ein ernstes Risiko bestehe. Mit Blick auf den Schutz der Volksgesundheit ermutigte er die Nerzzüchter erneut, die Tötung der Tiere trotz der bisher fehlenden Rechtsgrundlage fortzusetzen.

Regierungschefin Mette Frederiksen hatte bei der Ankündigung der Maßnahme am vergangenen Mittwoch davon gesprochen, dass alle Nerze in Dänemark getötet werden sollten, um so sicherzustellen, dass eine bei den Nerzen aufgetretene Coronavirus-Mutation eingedämmt werde. Auch in einer Mitteilung des Umwelt- und Lebensmittelministeriums hieß es: "Die Regierung hat auf Grundlage einer neuen Risikobewertung der Gesundheitsbehörden beschlossen, alle dänischen Nerzbestände zu schlachten."

Den Pelztierzüchtern wurde eine Bonuszahlung in Aussicht gestellt, wenn sie ihre Tiere innerhalb weniger Tage keulten. In einem neuen Brief der Lebensmittelbehörde Fødevarestyrelsen an die dänischen Nerzzüchter hieß es nun am Dienstag, man bedauere, dass aus einem vorherigen Schreiben vom Freitag nicht hervorgegangen sei, dass es sich um eine "Aufforderung" der schnellstmöglichen Tötung gesunder Bestände außerhalb der 7,8-Kilometer-Zonen gehandelt habe.

Wie TV2 berichtete, deckt die Gesetzeslage nur infizierte Nerzfarmen sowie Bestände in einem bestimmten Umkreis ab – besagte 7,8 Kilometer. Die Regierung wollte zunächst im Schnellverfahren die gesetzliche Grundlage schaffen, dass auch gesunde Nerze über diese Zonen hinaus getötet werden dürfen. Jensen brachte nun aber am Dienstag einen regulären Gesetzesvorschlag ins Parlament ein, wonach alle Pelztiere auf dänischen Farmen getötet werden sollen. Zugleich soll demnach die Haltung von Nerzen bis einschließlich 31. Dezember 2021 verboten werden. Für Zoos, Zirkusse oder die Privathaltung von maximal fünf Nerzen sollen Ausnahmen gelten.

Mehr zum Thema - Millionen Nerze in Dänemark getötet – eine Maßnahme zur Corona-Eindämmung?

(rt/dpa)

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.