Europa

Experte: Britische Regierung rechtfertigt zweiten Lockdown mit veralteten Sterblichkeits-Modellen

Wie neue Forschungsergebnisse nahelegen, verwendet die britische Regierung veraltete Modelle für die Sterblichkeit, um einen zweiten Lockdown zu rechtfertigen. Die Sterblichkeitsprognosen seien demnach vier- bis fünfmal höher als die aktueller Forschungsdaten.
Experte: Britische Regierung rechtfertigt zweiten Lockdown mit veralteten Sterblichkeits-ModellenQuelle: Reuters © Alberto Pezzali/Pool via REUTERS/File Photo

Auf einer Pressekonferenz am Samstag stellten wissenschaftliche Berater der Regierung ein Szenario der renommierten Universität Cambridge vor. Die präsentierten Grafiken deuteten darauf hin, dass in England zu Beginn dieses Monats täglich 4.000 Menschen an COVID-19 sterben würden. Die Daten sollen jedoch auf verschiedenen Modellen basieren, die mindestens drei Wochen alt sein sollen.

Die Auswahl der Daten basiere nicht auf der aktuellen Realität, sagte Carl Heneghan, Direktor des Zentrums für evidenzbasierte Medizin an der Universität Oxford in einem am Montag veröffentlichten Kommentar. Die Sterblichkeitsprognosen könnten vier- bis fünffach zu hoch geschätzt sein, betonte Heneghan.

Ich kann nicht verstehen, warum sie diese Daten verwendet haben, wenn es weitaus aktuellere Prognosen aus Cambridge gibt, auf die sie hätten zugreifen können und die etwas ganz anderes zeigen.

Die Prognose der Universität Cambridge rechnet demnach mit 1.000 Toten für den 1. November. Jüngste Untersuchungen der Universität prognostizieren für die nächste Woche täglich 240 Todesfälle, während diese Zahl in der zweiten Novemberhälfte bei rund 500 liegen soll.

Daniel Howdon vom Institut für Gesundheitswissenschaften in Leeds stimmt Heneghan zu. Beide bestätigen, dass sich zwei Modellschätzungen der wissenschaftlichen Beratergruppe für Notfälle (SAGE) der Regierung als nicht korrekt erwiesen hätten. Sie sagen, dass diese Analysen überprüft werden müssten, um zu verifizieren, ob die niedrigeren Schätzungen die tatsächlichen Daten wiederspiegeln könnten.

Der britische Premierminister Boris Johnson ordnete am Samstag an, England ab Donnerstag bis zum 2. Dezember wieder in einen nationalen Lockdown zu versetzen. Die Daten von SAGE waren Grundlage dieser Entscheidung. "Modelle unserer Wissenschaftler deuten darauf hin, dass wir, wenn wir nicht jetzt handeln, im Winter Todesfälle sehen könnten, die doppelt so schlimm oder höher sind als bei der ersten Welle", teilt Johnson am Montag mit, wie sein Büro bestätigte.

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