Europa

Genf führt höchsten Mindestlohn der Welt ein

23 Franken pro Stunde – umgerechnet rund 21 Euro soll der neue Mindeststundenlohn in Genf betragen. Das ist nicht nur für die Schweiz ein Rekord. Zuvor hatte es eine Volksabstimmung zur Einführung des neuen Mindestlohns gegeben – 58 Prozent stimmten mit "Ja".
Genf führt höchsten Mindestlohn der Welt einQuelle: AFP

Einer Studie der Analyseabteilung der Economist Group, zu der auch das Wirtschaftsmagazin The Economist gehört, zählt Genf in der Schweiz zu den teuersten Städten der Welt. Aktuell belegt es zusammen mit Osaka Platz fünf. Kein Wunder, dass die Volksabstimmung in der Stadt Calvins zugunsten des neuen Mindestlohns von 23 Franken (rund 21 Euro) ausfiel.

Darunter sei in der Finanz- und Uhrenmetropole am Genfersee nach Überzeugung der Gewerkschaften kein Leben in Würde möglich. Der neue Mindestlohn pro Stunde entspricht bei einem Vollzeitjob mit den in Genf üblichen 42 Stunden 3.800 Euro brutto im Monat.

Mit ausschlaggebend für das "Ja" bei der Abstimmung war sicher auch die Corona-Krise, die der Schweizer Öffentlichkeit deutlich vor Augen führte, wie viele sogenannte "Working Poor" es auch in Genf gibt. Warteschlangen vor einer kostenlosen Essensausgabe sind ungewohnte Bilder für die Schweiz.

Allerdings sind die Lebenshaltungskosten in der Schweiz im Vergleich zu Deutschland auch deutlich höher. Das gilt besonders für Genf und Zürich. Genf ist zudem der europäische Standort der Vereinten Nationen mit Tausenden gut bezahlten Beamten. Milch, Brot, Eier, Käse, Salat, Bier sind mehr als doppelt so teuer wie in Deutschland. Bei Schweizer Arbeitgebern gibt es anders als in Deutschland auch keinen Zuschuss zur Krankenkasse. Und die Beiträge sind im Vergleich nicht gerade günstig. Zu den Gebühren kommt zudem eine hohe Eigenbeteiligung bei Arztbesuchen und Medikamenten hinzu.

Der Mindestlohn in den EU-Ländern liegt weit unter dem neuen Lohn in Genf. Luxemburg liegt mit einem Mindestlohn von 2.142 Euro vorn, in Deutschland gibt es nur mindestens 1.584 Euro brutto, das entspricht 9,35 Euro pro Stunde. In einigen EU-Ländern gibt es weiterhin überhaupt keinen Mindestlohn, wie zum Beispiel in Italien oder Dänemark.

Bei den weniger wohlhabenden Ländern gehört Bulgarien mit einem Mindestlohn von 312 Euro brutto zu den Schlusslichtern. Das Medianeinkommen liegt in der Schweiz bei umgerechnet etwa 6.000 Euro – das heißt, die Hälfte der Löhne und Gehälter liegt darüber, die andere Hälfte darunter.

Mehr zum ThemaVolksabstimmung: Schweizer stimmen gegen Begrenzung der Einwanderung

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.