Europa

Migration: Griechenland wirft Hilfsorganisationen Spionage und Hilfe für Schleuser vor

Die griechische Regierung hat am Sonntag unter Berufung auf Geheimdienste einigen namentlich nicht genannten Nichtregierungsorganisationen vorgeworfen, Spionage betrieben und Schleuser unterstützt zu haben. Unter ihren Mitgliedern sollen zahlreiche Deutsche sein.
Migration: Griechenland wirft Hilfsorganisationen Spionage und Hilfe für Schleuser vorQuelle: Reuters © Alkis Konstantinidis

Am Sonntag hat der griechische Bürgerschutz-Vizeminister, Lefteris Ikonomou, in einem Interview für die Zeitung Proto Thema mehreren NGOs vorgeworfen, Spionage betrieben und Schleuser unterstützt zu haben. Dies habe der griechische Geheimdienst (EYP) festgestellt. "Schleuser und Spione 'made in Germany'", titelte am Sonntag das Blatt.

Rolle von NGOs, die sich für Flüchtlinge einsetzen, in Griechenland schon seit Jahren umstritten

Die griechische Polizei hatte bereits in der vergangenen Woche 35 NGO-Mitgliedern vorgeworfen, als Schleuser und Spione agiert zu haben. Eine entsprechende Anzeige sei an die Justiz geleitet worden. Die Betreffenden sollen Informationen über die Positionen der griechischen Küstenwache und Koordinaten möglicher Landungsabschnitte vor der Insel Lesbos an Schleuser in der Türkei geleitet haben. Die betreffenden Organisationen wurden zunächst offiziell nicht namentlich genannt. Unter ihren Mitgliedern sollen zahlreiche Deutsche sein.

Die Rolle von NGOs, die sich auf den griechischen Inseln in der Ostägäis für Flüchtlinge einsetzen, ist in Griechenland schon seit Jahren umstritten. Einerseits wird anerkannt, dass viele Helfer dort wichtige Unterstützung leisten. Andererseits werden immer wieder Vorwürfe erhoben, manche NGOs möchten vor Ort ihre eigene Vorstellung von Flüchtlingspolitik umsetzen.

Seit Monaten werden immer wieder Migranten vor Kreta oder der griechischen Halbinsel Peloponnes aufgegriffen. Schleuser versuchen, sie von der türkischen Ägäisküste oder auch aus anderen Staaten im Osten des Mittelmeeres auf dieser sehr gefährlichen Route südlich von Kreta nach Italien zu bringen. Beim Untergang eines Bootes mit Dutzenden Migranten an Bord sind Mitte September mindestens vier Menschen ums Leben gekommen.

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(dpa/rt)

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