Europa

Fall Nawalny: Merkel will vor "notwendigen Reaktionen" OPCW-Untersuchung abwarten

Bundeskanzlerin Merkel will über Konsequenzen aus der mutmaßlichen Vergiftung von Alexei Nawalny entscheiden, nachdem die Organisation für das Verbot chemischer Waffen ihre Untersuchungen abgeschlossen hat. Merkel zufolge ist der Fall eine internationale Angelegenheit.
Fall Nawalny: Merkel will vor "notwendigen Reaktionen" OPCW-Untersuchung abwartenQuelle: AFP © TOBIAS SCHWARZ

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Mittwoch im Bundestag erneut erklärt, dass der Fall des mutmaßlich vergifteten russischen Oppositionellen Alexei Nawalny ein internationales Problem ist. Sie forderte Russland abermals auf, den Fall transparent und vollständig aufzuklären. Zugleich sagte sie jedoch, man werde im europäischen Kreis über notwendige Reaktionen diskutieren, nachdem die Untersuchung der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) abgeschlossen worden sei.

Zuvor hatte Altkanzler Gerhard Schröder in einer neuen Folge seines Podcasts "Gerhard Schröder - Die Agenda" erklärt, dass es im Fall Nawalny wesentlich um Spekulationen gehe, gesicherte Fakten gebe es nicht. Der heutige Verwaltungsratschef der Pipeline-Gesellschaft Nord Stream 2 bezeichnete die deutsche Forderung an Russland, den Fall aufzuklären, zwar als berechtigt. Gleichzeitig forderte Schröder die Bundesregierung auf, den russischen Behörden die bereits in drei Rechtshilfeersuchen angeforderten Informationen zur Verfügung zu stellen:

Das ist ein ganz normaler Vorgang, über den wir uns gar nicht lange unterhalten müssen.

Der oppositionelle Politiker und Blogger Alexei Nawalny war am 20. August auf einem Inlandsflug in Russland ins Koma gefallen. Zunächst wurde er in einem Krankenhaus in Omsk behandelt. Die Ärzte stellten bei ihm eine Stoffwechselstörung fest und konnten keine Giftsubstanzen in seinem Körper nachweisen. Anschließend wurde Nawalny auf Drängen seiner Familie und Anhänger in die Berliner Universitätsklinik Charité verlegt. Ein Speziallabor der Bundeswehr stellte anschließend bei einer toxikologischen Untersuchung von Nawalnys Proben einen Nervenkampfstoff der Nowitschok-Gruppe fest. Nach Angaben der Bundesregierung wurde dieses Ergebnis von zwei weiteren Speziallaboren in Frankreich und Schweden bestätigt.

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