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Lukaschenko zu RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan: "Kolesnikowa wollte in die Ukraine flüchten"

Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko sagte in einem Interview zu RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan, die Oppositionelle Marija Kolesnikowa habe mit zwei weiteren Männern in die Ukraine flüchten wollen. Grenzbeamte hätten sie daran gehindert.
Lukaschenko zu RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan: "Kolesnikowa wollte in die Ukraine flüchten"Quelle: Sputnik © NIKOLAY PETROV / BELTA

Der langjährige weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko sprach am Dienstag mit Vertretern mehrerer russischer Medien, darunter auch mit RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan. Auf die Frage Simonjans, was mit der Oppositionspolitikerin Marija Kolesnikowa passiert sei, sagte Lukaschenko, dass Kolesnikowa angeblich zu einer Verwandten in die Ukraine flüchten wollte. Sie und zwei weitere Männer sollen alle notwendigen Papiere dabei gehabt haben. Die weißrussischen Grenzschutzbeamten hätten die drei ausreisen lassen. Doch an einem Abschnitt, der noch zu Weißrussland gehört, sollen die drei nochmals angehalten worden sein. Daraufhin hätten die Männer Vollgas gegeben und Kolesnikowa währenddessen aus dem Auto geworfen. Die Männer sollen sich derzeit in der Ukraine aufhalten. Kolesnikowa soll von weißrussischen Grenzbeamten festgenommen worden sein. Gleichzeitig sagte Lukaschenko, dass er selbst "noch nicht alles" wisse. Man wolle den Vorfall aufklären. 

Die Proteste in Weißrussland, die genau einen Monat andauern, werden Lukaschenko zufolge von ausländischen Kräften organisiert, vermutlich über soziale Medien. "Wissen Sie, das alles ist globalisiert und internationalisiert", sagte er und betonte, dass Telegram-Kanäle sogar bei den US-Protesten eine "führende Rolle" spielten:

Haben Sie die Möglichkeit, diese Telegram-Kanäle zu blockieren? Nein, niemand hat sie. Nicht einmal jene, die dieses Netz erfunden haben: die US-Amerikaner.

Der 66-Jährige warnte zugleich, dass es demnächst auch in Russland zu unvorhersehbaren "politischen Ereignissen" kommen könnte. "Wenn Weißrussland heute zusammenbricht, ist Russland als Nächstes dran", sagte er am Dienstag.

Lukaschenko ist seit 26 Jahren an der Macht. Dazu meinte er: 

Eines Tages wird mich der Herr nach oben holen. Aber ich muss beschützen, was mit unseren Händen geschaffen wurde. Ich muss jene Menschen beschützen, die das geschaffen haben. Und das ist die überwältigende Mehrheit, wie Margarita sagte. Es ist eine Mehrheit von Menschen, die für mich gestimmt haben.

Das Gespräch erscheint demnächst in voller Länge auf RT.

Mehr zum Thema - Grenzschutz von Weißrussland: Oppositionspolitikerin Kolesnikowa an der Grenze festgenommen

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