Europa

Schwedens Corona-Strategie: Vertrauen in die Regierung schwindet

Keine Maskenpflicht, kein Lockdown. Trotz sinkender Zahlen von auf COVID-19 positiv getesteten Personen in Stockholm schwindet das Vertrauen der Schweden in ihre Regierung. Finanziell hat sich die Regierung verkalkuliert.
Schwedens Corona-Strategie: Vertrauen in die Regierung schwindetQuelle: AFP © Soren ANDERSSON / TT News Agency

Das kleine skandinavische Land verfolgte in der Pandemie einen Sonderweg. Man sah von einem Lockdown ab, Gesichtsmasken wurden nicht zur Vorschrift, Kindertagesstätten und Schulen blieben weitestgehend geöffnet. 

Die Zahlen der auf das Coronavirus positiv getesteten Personen in der schwedischen Hauptstadt Stockholm sind seit Anfang März so niedrig wie noch nie. Stockholm galt als das Epizentrum innerhalb Schwedens. In der vergangenen Woche wurden 250 von 14.000 Personen positiv auf COVID-19 getestet. Wie groß der Unterschied gegenüber März ist, kann nicht genau bestimmt werden. Erst im Juni wurden die Tests ausgeweitet. Vorher wurden lediglich Personen, die ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten, getestet. 

Das Vertrauen in die Regierung jedoch schwindet. Glaubten im Mai noch 49 Prozent der Befragten, dass Premierminister Stefan Löfven die Corona-Krise gut meistert, sind es derzeit, nach einer Studie von Dagens Nyheter, nur noch 34 Prozent. Das Vertrauen in die Regierung nahm insgesamt ab – im Mai waren es 50 Prozent, jetzt nur noch 36 Prozent. Nur ein geringer Teil von 14 Prozent traut der Opposition zu, den Virusausbruch gut zu handhaben. Lediglich ein paar Prozent musste der schwedische Staatsepidiologe Anders Tegnell einbüßen. Ihm Vertrauen noch immer 63 Prozent der Schweden. 

Verkalkuliert jedoch hat sich die schwedische Regierung, wenn es um die Kosten für die Gesundheitsversorgung in den Gesundheitszentren und Altersheimen geht. Ging die Regierung von Kosten in einer Höhe von fünf Milliarden Kronen (rund 482 Millionen Euro) aus, liegen die Kosten mehr als doppelt so hoch. Die Kommunen fordern 11,2 Milliarden (rund 1,08 Milliarden Euro) ein. Die schwedische Regierung verspricht, diese zu begleichen. 

Die niedrigen Neuinfektionszahlen in Stockholm sieht Per Follin, Leiter der Stockholmer Behörde für Kontrolle und Prävention übertragbarer Krankheiten, der Tatsache geschuldet, dass die Bevölkerung den Empfehlungen Tegnells Folge geleistet hat. Bei leichten Erkältungssymptomen blieben die Menschen zu Hause, wuschen sich häufig die Hände und hielten Abstand zueinander. Die Einführung von Regeln wie Mundschutz und die Verlegung des Unterrichts vom Klassenzimmer ins Netz behält sich die Regierung weiterhin vor, sollten die Zahlen im Herbst steigen. Noch immer gilt an Universitäten, dass größere Vorlesungen mit mehr als 50 Studenten nur online stattfinden. 

Die schwedische Regierung kündigte an, Kinder ab dem 7. Lebensjahr ebenfalls zu testen, wenn sie sie Symptome zeigen. Bisher sind nach schwedischen Regierungsangaben 5.813 Personen aufgrund einer COVID-19 Infektion gestorben. Insgesamt sollen sich 84.729 Menschen mit dem COVID-19-Virus infiziert haben. Im Vergleich zu Schweden weist das Nachbarland Dänemark weit höhere Neuinfektionen auf. Sind es in Dänemark 12,2 positiv auf COVID-19 getestete pro 100.000 Einwohnern, sind es in Schweden 11,1. Die schwedische Gesundheitsbehörde testete 2.500 zufällig ausgewählte Personen. Niemand wurde positiv getestet. Bei einer ähnlichen Studie im April waren es 0,9 Prozent. 

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