Europa

"Humanitäre Aktion" – Nawalny soll in Berlin behandelt werden

Alexei Nawalny soll nach seiner möglichen Vergiftung in Berlin behandelt werden. "Wir versuchen, das zu ermöglichen", sagte Filmproduzent Jaka Bizilj der dpa in Berlin. Nawalny solle in der Charité behandelt werden. Von der Klinik gebe es bereits eine Zusage.
"Humanitäre Aktion" – Nawalny soll in Berlin behandelt werdenQuelle: www.globallookpress.com

Aktuell würden noch die notwendigen Fluggenehmigungen eingeholt. Nawalny solle mit einer in Deutschland gecharterten Spezialmaschine aus Omsk geholt werden, wo er sich derzeit im Krankenhaus befindet.

Der Wunsch nach einer Behandlung in Berlin sei von der Familie an ihn herangetragen worden, sagte Bizilj. Der Gründer der Initiative "Cinema for Peace" sprach von einer "humanitären Aktion" wie 2018. Vor zwei Jahren war der Aktivist Pjotr Wersilow, Mitglied der russischen Polit-Punk-Gruppe Pussy Riot, aus Moskau zur Behandlung nach Berlin geholt worden. Wersilow verdächtigte den russischen Geheimdienst, ihn vergiftet zu haben.

Bizilj zufolge soll Nawalny an diesem Freitag nach Berlin geflogen werden. "Die Maschine fliegt um Mitternacht aus Deutschland los", sagte der Filmproduzent am Donnerstagabend. Falls der 44-Jährige transportfähig sei, sei der Rückflug gleich für Freitag geplant. 

Die Pressesprecherin von Alexei Nawalny, Kira Jarmysch, betonte die Wichtigkeit der Behandlung im Ausland. Dies sei "aus Sicherheitsgründen" notwendig. Zudem verfüge das Krankenhaus in Omsk nicht über ausreichende technische Ausrüstung, um die Diagnose festzustellen, so Jarmysch. Sie bat die Verwaltung des Krankenhauses, keine Hindernisse bei dem Transport nach Berlin zu errichten.

Gleichzeitig erklärte das Gesundheitsministerium der Region Omsk am Donnerstagabend, dass Fachleute aus dem Moskauer Pirogow-Chirurgie-Institut am Freitag nach Omsk kommen sollen, um eine Fallkonferenz über Nawalnys Gesundheitszustand abzuhalten.

Nawalnys persönliche Ärztin Anastassija Wassiljewa hatte zuvor schon einen möglichen Transport des 44-Jährigen ins Ausland angedeutet. Er solle zu einem führenden Toxikologiezentrum in Europa geflogen werden. Ein konkretes Land nannte die Medizinerin bei Twitter nicht: "Wir bitten um Unterstützung", schrieb sie an den Kreml gerichtet.

Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte zuvor der Agentur Interfax zufolge eine schnelle Prüfung eines Antrags auf einen solchen Transport versprochen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte sich sehr bestürzt über die Nachrichten um Nawalny. "Ich hoffe und wünsche natürlich, dass er baldmöglichst genesen kann", sagte sie bei einem Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Donnerstag. Merkel und Macron boten Nawalny medizinische Hilfe an. 

Am Donnerstagabend fanden in mehreren russischen Städten, darunter Moskau und Sankt Petersburg, kleinere Kundgebungen zur Unterstützung Nawalnys statt. Eine Kundgebung gab es auch vor dem Krankenhaus in der Stadt Omsk, in dem sich der Politiker derzeit befindet.

(rt/dpa)

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