Europa

Untergetauchter Wirecard-Manager Jan Marsalek hatte Nowitschok-Formel

Die undurchsichtige Wirecard-Affäre ist um eine irritierende Facette reicher: Der untergetauchte ehemalige Manager Jan Marsalek soll ein Dokument mit der Formel des Nervengifts Nowitschok besessen haben – zugesteckt von einem österreichischen Ministerium.
Untergetauchter Wirecard-Manager Jan Marsalek hatte Nowitschok-FormelQuelle: Sputnik © Metropolitan Police

Der untergetauchte ehemalige Wirecard-Manager Jan Marsalek soll streng geheime Dokumente der "Organisation für das Verbot chemischer Waffen" (OPCW) aus einem österreichischen Ministerium zugesteckt bekommen haben, berichtet das österreichische Onlineportal OE24. Darunter soll auch die Formel für das Nervengift Nowitschok gewesen sein. Nun wird in Österreich wegen Geheimnisverrats in drei Ministerien ermittelt.

Laut einem Bericht der Financial Times von Anfang Juli dieses Jahres soll Marsalek kurz nach dem mutmaßlichen Anschlag im Jahr 2018 auf Sergei Skripal und dessen Tochter in London aufgetaucht sein und mit den brisanten Dokumenten geprahlt haben. Britischen Ermittlungen zufolge soll bei dem Anschlag das Nervengift Nowitschok verwendet worden sein. Die Regierung in London macht Russland dafür verantwortlich. Moskau hat die Vorwürfe stets bestritten.

Marsalek soll die Dokumente dafür genutzt haben, um britische Börsenhändler zu beeindrucken. Bislang war jedoch unklar, wie er an diese Dokumente gekommen war. Nun kommt offenbar Licht ins Dunkel der Affäre. Laut OE24 laufen Ermittlungen gegen drei österreichische Ministerien. Dabei handelt es sich um das Außen-, das Verteidigungs- und das Wirtschaftsministerium.

Die OPCW soll laut OE24 eine österreichische Diplomatin kontaktiert und ihr mitgeteilt haben, dass auf den Unterlagen, die Marsalek in London bei sich trug, ein Barcode gedruckt sei. Dieser weise die Dokumente als aus "österreichischer Herkunft" aus.

Außer den drei Ministerien sollen die geheimen OPCW-Berichte niemandem vorgelegen haben. Zudem besteht der Verdacht, dass Marsalek Informationen aus dem österreichischen Bundesamt für Verfassungsschutz erhalten haben soll. Zum Zeitpunkt der dubiosen Vorgänge war Karin Kneissl (FPÖ) Außenministerin, Mario Kunasek (FPÖ) Verteidigungsminister und Margarete Schramböck (ÖVP) Wirtschaftsministerin.

Marsalek werden Kontakte zu österreichischen Geheimdiensten nachgesagt. Der frühere FPÖ-Spitzenpolitiker Johann Gudenus soll von Marsalek mit vertraulichen Informationen aus den österreichischen Sicherheitsbehörden versorgt worden sein. Gudenus hatte Marsalek im Sommer 2018 einen Termin im damals von der FPÖ geführten österreichischen Innenministerium verschafft.

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