Europa

Wegen Solidarität mit Palästinensern: Britische BLM-Aktivisten des Antisemitismus beschuldigt

Aktivisten gegen Antisemitismus haben den britischen Arm der "Black Lives Matter"-Bewegung (BLM) wegen seiner propalästinensischen Tweets angegriffen. Die Kritik der antirassistischen Bewegung an der Politik Israels habe antisemitische Untertöne, hieß es.
Wegen Solidarität mit Palästinensern: Britische BLM-Aktivisten des Antisemitismus beschuldigtQuelle: Reuters © Henry Nicholls/Reuters

BLM UK, der britische Ableger der "Black Lives Matter"-Bewegung, veröffentlichte am Sonntag eine Reihe von Tweets, in denen Israel wegen seiner Pläne zur Annexion der bisher "nur" besetzten palästinensischen Gebiete kritisiert und zur Solidarität mit den Palästinensern aufgerufen wird. In einem der früheren BLM-Beiträge heißt es, dass "die britische Mainstream-Politik das Recht auf Kritik am Zionismus und an den kolonialen Bestrebungen der israelischen Siedler geknebelt hat".

Dieser Tweet löste bereits eine heftige Gegenreaktion der britischen Nichtregierungsorganisation "Kampagne gegen Antisemitismus" (CAA) aus. Die Organisation antwortete auf Twitter:

Informieret euch. Ihr könnt nicht Vorurteile mit Vorurteilen bekämpfen.Der Zionismus ist die Bewegung zur Selbstbestimmung der Juden...

Der sogenannte Antizionismus verweigert ausschließlich Juden dieses universelle Recht und ist daher antisemitisch.

Die BLM-Aktivisten antworteten mit einer Reihe von Tweets, in denen sie die Vorstellung ablehnen, dass die Kritik an der israelischen Politik gegenüber Palästinensern mit Antisemitismus gleichgesetzt wird. In einem der Tweets heißt es:

Unser Kampf ist ein vereinter Kampf gegen den Kolonialismus in all seinen Formen. Gerechtigkeit ist unteilbar.

Die CAA beschuldigt die BLM hingegen der Bigotterie. Dies sei nicht das erste Mal, dass man gegen "Vorurteile vermeintlicher Antirassisten kämpfen" müsse. Die Organisation zeigt sich entschlossen:

Egal woher der Hass kommt, wir werden immer alles tun, um britische Juden zu verteidigen.

Israel buhlt derzeit um internationale Unterstützung für seine Pläne zur endgültigen Annexion großer Teile der palästinensischen Gebiete im Rahmen der US-amerikanischen Initiative "Vision for Peace".

Die Palästinensische Autonomiebehörde lehnt die Initiative nachdrücklich ab, während bereits die Regierungen mehrerer Nationen die Meinung vertreten, der Schritt würde den Friedensprozess im Nahen Osten ernsthaft untergraben. Einige Regierungen fordern daher wegen der Annexionspläne sogar Sanktionen gegen Israel.

Mehr zum ThemaHeiße Phase vor geplanter israelischer Annexion läuft in Washington an

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.