Nahost

Idlib ein "Magnet" für Terroristen? Auswärtiges Amt bestätigt und relativiert umgehend

Colonel Myles Caggins, Sprecher der von den USA angeführten Anti-IS-Koalition, sprach eine für NATO-Staaten unbequeme Wahrheit aus. RT fragte bei der Bundespressekonferenz nach und wollte wissen, ob die Bundesregierung diese Einschätzung teilt.
Idlib ein "Magnet" für Terroristen? Auswärtiges Amt bestätigt und relativiert umgehend

Dass die Türkei in der syrischen Provinz seit Jahren eine wichtige Rolle spielt, ist bekannt. Deshalb sollte Ankara laut dem Abkommen von Sotschi als Garantiemacht auch dafür sorgen, dass Terrormilizen wie beispielsweise der Al-Qaida-Ableger Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS) ihre schweren Waffen abgeben und sogenannte Rückzugszonen einrichten. Im Gegenzug würden Russland und Syrien auf offensive Militäroperationen in Idlib verzichten, um die Zivilbevölkerung von den Folgen des Krieges zu verschonen.

Doch nichts davon wurde umgesetzt. Im Gegenteil: Die Dschihadisten griffen immer wieder Ortschaften an, die außerhalb ihrer Kontrolle lagen, und terrorisierten die Zivilbevölkerung. Das alles geschah mit stiller Duldung der westlichen Regierungen, die jahrelang versucht haben, Präsident Baschar al-Assad zu stürzen, und dafür auf diese Kräfte angewiesen waren. Als syrische Truppen mit Unterstützung der russischen Luftwaffe und anderen Alliierten eine Offensive begann, schickte die Türkei ihre Armee mit schwerem Kriegsgerät nach Idlib. Seitdem kämpft Ankara Seite an Seite mit Dschihadisten gegen die syrische Armee, was aber keinerlei Empörung oder Verurteilungen in europäischen Hauptstädten zur Folge hatte.

Nun war es ausgerechnet der Sprecher der Anti-IS-Koalition, der die russischen Vorwürfe bestätigte und damit all jene Länder in Verlegenheit brachte, die bisher dazu geschwiegen haben.

Colonel Caggins sagte am vergangenen Donnerstag, dass Idlib ein "Magnet" für Terrorgruppierungen und eine "Plage, eine Bedrohung und eine Gefahr" für Menschen ist. RT fragte deshalb bei der Bundespressekonferenz nach, ob die Bundesregierung diese Einschätzung Caggins' teilt. Die Sprecherin des Auswärtigen Amtes versuchte es zunächst mit einer ausweichenden Antwort, bestätigte dann aber auf Nachfrage die Präsenz von Terrorgruppen in Idlib. Allerdings relativierte sie umgehend ihre Antwort, um nicht den Eindruck entstehen zu lassen, dass die syrische Offensive gegen Terrorgruppierungen gerechtfertigt ist.  

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