Nahost

Israelischer Verteidigungsminister über Kampf gegen Iran: "USA nehmen den Irak, wir nehmen Syrien"

Um den Iran aus dem Irak und Syrien herauszudrängen, haben sich Israel und die USA auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt. Das behauptet zumindest der israelische Verteidigungsminister Naftali Bennett nach einem Treffen mit seinem US-Amtskollegen Mark Esper in Washington.
Israelischer Verteidigungsminister über Kampf gegen Iran: "USA nehmen den Irak, wir nehmen Syrien"Quelle: AFP © Gil Cohen-Magen

Der Besuch von Naftali Bennett bei seinem Amtskollegen Mark Esper in Washington am 4. Februar liegt schon ein paar Tage zurück, aber erst jetzt ist herausgekommen, über was die beiden Verteidigungsminister gesprochen haben. Das US-Verteidigungsministerium wollte sich nicht zum Inhalt der Gespräche äußern, aber Bennett gab sich bei einer Wahlkampfrede in einer Synagoge in Tel Aviv keine Blöße.

Es ging laut dem israelischen Verteidigungsminister um eine getroffene Übereinkunft zwischen beiden Ländern, dass man gemeinsam gegen den Iran vorgehen möchte. Ziel sei es, den iranischen Landkorridor durch den Irak und Syrien bis nach Libanon zu zerschlagen, der als Zeichen der regionalen Hegemonie des Irans gewertet wird. Waffen und Kämpfer werden zudem auf dieser Route hin- und hergeschoben, was Israel und den USA ein Dorn im Auge ist und mit hunderten Luftangriffen quittiert wird. 

Der Iran, Irak, Syrien und Libanon seien "wie ein fortlaufendes Puzzle", sagte Bennett. Man solle sich das ganze System wie ein Wasserrohr vorstellen, "nur dass das Wasser Raketen und Terror sind." 

Wenn man ein Stück dieses Rohrs wegnimmt, dann hat man die Kontiguität zerschlagen, und es trocknet aus.

Der Verteidigungsminister und Vorsitzende des religiös-rechtsgerichteten Jamina-Bündnisses meinte bei dem Auftritt, dass er mit Esper eine Art Aufgabenteilung vereinbart habe. "Sie (die USA/Anm.) nehmen den Irak, und wir nehmen Syrien", sagte er vor seinen Anhängern in Tel Aviv. Er bestätigte auch, dass Israel hinter den Luftangriffen in Syrien stecke, was am Donnerstag beinahe zum Abschuss eines iranischen Passagierflugzeugs durch die Luftabwehr geführt hätte, nachdem die israelischen Kampfjets das Flugzeug als eine Art Schutzschild missbraucht hatten. 

Wir haben (die Angriffe) erheblich verstärkt, einschließlich in dieser Woche, mit sehr starken Angriffen gegen den Iran, gegen die iranische Präsenz, gegen iranische Stützpunkte, gegen iranische Boden-Luft-Raketen, gegen iranische Kämpfer, gegen iranische Milizen in Syrien und mehr und mehr und mehr, und schaut, wie wir ihre Stärke in Schwäche verwandeln. (...) Dieses Territorium, das Syrien genannt wird, wir haben geheimdienstliche Überlegenheit und Luftüberlegenheit dort. Es ist ein schlechter Ort für den Iran da.

Bennett sagte außerdem, dass Israel seine Strategie bei den Angriffen auf Ziele in Syrien ändern müsse. Statt sich wie bisher auf Konvois zu konzentrieren, die möglicherweise Waffen und Raketen transportieren, sollte man sich darauf fokussieren, "iranische Ressourcen und Stützpunkte" anzugreifen. Immerhin sei der Iran für "70 Prozent" der israelischen Sicherheitsprobleme verantwortlich, so der Verteidigungsminister weiter. "Wir verlieren unsere Jungs", während der "Kopf des Oktopus" dabei unversehrt bleibe. Das müsse sich ändern, sagte er vor den religiösen Anhängern in der Synagoge von Giv'at Schmuel. 

Wir befinden uns in einem sich ändernden Prozess, um den Kopf des Oktopus zu erwischen: Irans Stärke. Ich spreche nicht notwendigerweise von einem ausgewachsenen Krieg gegen den Iran morgen, es ist dem Kalten Krieg zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten ähnlicher, mit den zwei regionalen Mächten Israel und Iran.

Das sich Bennett vor einem "ausgewachsenen Krieg" gegen den Iran fürchtet, zeigte sich bei seinen Vorstellungen von künftigen Kriegen gegen die Hisbollah im Libanon oder der Hamas im Gazastreifen. Er möchte nämlich die Entsendung von Bodentruppen verhindern, was unweigerlich eine große Opferzahl zur Folge hätte. "Das ist ein Spiel nach ihren Regeln, und ich will das Spiel nach unseren Regeln spielen", sagte er.  

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