Nahost

Nach Mord an Zweitfrau: Ex-Bürgermeister von Teheran gegen Kaution frei

Der ehemalige Bürgermeister Teherans und Berater des iranischen Präsidenten Rohani, Mohammad-Ali Nadschafi, wurde gegen eine Kaution aus dem berühmt-berüchtigten Evin-Gefängnis entlassen. Er soll seine Zweitfrau im Zuge eines Streits "versehentlich" erschossen haben.
Nach Mord an Zweitfrau: Ex-Bürgermeister von Teheran gegen Kaution freiQuelle: AFP

Der ehemalige Teheraner Bürgermeister Mohammad-Ali Nadschafi, der des Mordes an seiner Zweitfrau Mitra Ostad für schuldig befunden wurde, ist am Mittwoch gegen eine Kaution von umgerechnet etwa 87.000 Euro aus dem auch als Foltergefängnis bekannten Evin-Gefängnis entlassen worden.

Mehr zum Thema"Art von Selbstverletzung" – Tätowierte im Iran bekommen Führerschein nur nach psychologischem Test

Im Juli hatte ihn ein Teheraner Gericht für schuldig befunden, seine Zweitfrau Ende Mai in ihrer Wohnung erschossen zu haben. Nadschafi sagte, er habe sie "versehentlich" und "im Streit" ermordet. Die Ehe sei "schwierig" gewesen.

Da die Familie des Opfers daraufhin gemäß der Scharia "Qisās" (Vergeltung für den Mord) forderte, wurde Nadschafi zum Tode verurteilt. Mitte August verzichtete sie jedoch auf die Vollstreckung des Todesurteils und beschloss, ihm zu vergeben, wodurch nun die Freilassung auf Kaution möglich wurde, erklärte Nadschafis Anwalt Hamid Reza Gudarzi.

Mehr zum Thema - Iran-Proteste im Schatten der Geopolitik 

Der 67-jährige Mathematikprofessor Nadschafi war in mehreren Regierungen als Wissenschafts- und Bildungsminister tätig und bis März 2018 auch Teherans Bürgermeister. Er galt obendrein als enger Vertrauter des amtierenden iranischen Präsidenten Hassan Rohani, dessen wirtschaftlicher Berater er war.

Seine Freilassung löste im Iran eine Welle der Empörung in sozialen Netzwerken aus. Es sei ungerecht, dass Mörder freigelassen werden, unschuldige Journalisten, Menschenrechtsaktivisten und Frauenrechtlerinnen jedoch zu hohen Haftstrafen verurteilt werden – wie im Falle der iranischen Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotudeh, die zu mehreren Jahren Haft und Peitschenhieben verurteilt wurde.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.