Nahost

Neue Vorwürfe gegen Teheran: Laut US-Medien wollte Iran angeblich britischen Tanker kapern

Es soll laut US-Medien einen erneuten Vorfall mit einem Tanker in der Nähe der Straße von Hormus gegeben haben. Die Anschuldigungen gehen in Richtung Iran, Teheran bestreitet die Vorwürfe. Aus London kam inzwischen eine Bestätigung des Vorfalls.
Neue Vorwürfe gegen Teheran: Laut US-Medien wollte Iran angeblich britischen Tanker kapernQuelle: Reuters

Nur einen Tag nachdem bekannt wurde, dass die USA eine internationale "Koalition" anstreben, die "die Freiheit der Schifffahrt in der Straße von Hormus als auch im Bab al-Mandab gewährleisten soll", meldeten US-Medien einen erneuten Vorfall im Persischen Golf. Der Iran wollte angeblich einen britischen Tanker kapern. Aus London gab es inzwischen auch eine Bestätigung eines Zwischenfalls im Persischen Golf.

Bereits am Mittwochabend (Ortszeit) berichteten die US-Fernsehsender CNN und Fox News übereinstimmend darüber, dass fünf bewaffnete Boote der Iranischen Revolutionsgarde (IRGC) sich einem britischen Tanker am Mittwoch nahe der Straße von Hormus genähert hätten. Sie beriefen sich auf nicht näher genannte Quellen aus der US-Administration.

"Verbale" Warnung eines britischen Kriegsschiffs drängte die iranischen Boote zurück

Laut dem Bericht von CNN hätten die Iraner den britischen Tanker aufgefordert, seinen Kurs zu ändern und iranische Hoheitsgewässer anzusteuern. Doch das konnte demnach dank einer "verbalen" Warnung  eines britischen Kriegsschiffs verhindert werden, das eingeschritten sei und die Boote zurückgedrängt habe. Demnach gebe es auch US-Luftaufnahmen des Zwischenfalls.

Laut Bericht soll es sich beim Kriegsschiff um die "HMS Montrose" handeln – eine britische Fregatte, die zuletzt am Montag den Tanker "Pacific Voyager" zum Hafen von Fudschaira in den Vereinigten Arabischen Emiraten eskortiert hatte.

Der Tanker vom britischen Mineralölunternehmen BP soll auf dem Weg nach Basra im Irak gewesen sein, als er am 6. Juli eine abrupte Kursänderung im Persischen Golf vorgenommen hatte. Dies erfolgte, nachdem die britische Marine einen unter der Flagge Panamas fahrenden Tanker mit iranischem Öl vor Gibraltar gestoppt hatte. Der britische Tanker suchte zuletzt aus Angst vor einer möglichen iranischen Vergeltung in saudischen Gewässern Schutz.

Die britische Regierung bestätigte nun einen Zwischenfall, sprach aber nicht von fünf, sondern von drei iranischen Booten, die an dem Vorfall beteiligt gewesen sein sollen.

Entgegen internationalem Recht versuchten drei iranische Schiffe, die Durchfahrt eines Handelsschiffes, der 'British Heritage', in der Straße von Hormus zu behindern", teilte ein Sprecher der Regierung in London am Donnerstagmorgen mit. "Die 'HMS Montrose' war gezwungen, sich zwischen die iranischen Boote und die 'British Heritage' zu positionieren und verbale Warnungen an die Boote abzugeben."

Die iranischen Schiffe hätten daraufhin abgedreht. "Wir sind über diese Aktion beunruhigt und fordern die iranischen Behörden weiterhin dringend auf, die Situation in der Region zu deeskalieren", hieß es weiter.

Iran dementiert den Vorfall: "Wertlose Unterstellungen", um "Spannungen zu provozieren"

Der Iran dementiert jedoch die Behauptungen.

Das Ziel solcher wertlosen Unterstellungen ist lediglich, Spannungen zu provozieren", sagte Außenminister Mohammed Dschawad Sarif am Donnerstag der Nachrichtenagentur Fars.

Auch die Iranische Revolutionsgarde bestritt den Vorfall. Es habe in der Straße von Hormus "keine Begegnung" zwischen den iranischen Kriegsschiffen und ausländischen Schiffen zu dem Zeitpunkt gegeben, als der Vorfall angeblich stattgefunden haben soll, zitiert die Nachrichtenagentur Fars aus der Mitteilung der Marineeinheit des IRGC am Donnerstag.

Erst am Dienstag kündigte das US-Verteidigungsministerium an, Pläne für eine internationale maritime Koalition zum Schutz von Handelsschiffen vorantreiben zu wollen. So würden demnach die USA Kommandoschiffe bereitstellen und militärische Aufklärung betreiben. Andere Länder sollen Schiffe entsenden, um in der Nähe der US-Kommandoschiffe zu patrouillieren und Handelsschiffe zu eskortieren. Die USA seien mit "einer Reihe von Staaten" in Kontakt, um zu sehen, welche "den politischen Willen haben", sich dem Bündnis anzuschließen. In ein paar Wochen sollte feststehen, welche das sind.

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