Nahost

Sechs Tote und mehr als 50 verletzte Zivilisten nach saudischen Luftangriffen im Jemen

Mindestens sechs Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, sind bei Luftangriffen der Saudi-geführten Koalition am Donnerstag im Jemen ums Leben gekommen. Mehr als 50 Menschen, darunter zwei Russinnen, wurden verletzt. Insgesamt elf Luftangriffe wurden geflogen.
Sechs Tote und mehr als 50 verletzte Zivilisten nach saudischen Luftangriffen im JemenQuelle: Reuters © REUTERS/Mohamed al-Sayaghi

Die von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten geführte Kriegskoalition im Jemen flog am Donnerstag insgesamt elf Angriffe auf Sanaa, wie der den Huthis nahestehende Fernsehsender Al-Masirah berichtete.

Dabei seien mindestens sechs Zivilisten, darunter vier Kinder, getötet worden. Es gab 52 Verletzte, darunter zwei russische Frauen, die im Gesundheitswesen arbeiteten. Dies teilte Al-Masirah unter Berufung auf das Gesundheitsministerium mit.

Der saudische Sender Al-Arabiya zitierte eine Erklärung der Koalition, in der es hieß, dass man eine Operation gestartet habe, die darauf abzielte, "die Fähigkeit der Huthi-Miliz, militärische Schläge auszuführen, zu neutralisieren".

Saudi-Arabien machte den Iran für einen Drohnenangriff verantwortlich, der am Dienstag eine Ölpipeline des Königreichs traf, die Ölförderung oder die Exporte aber nicht unterbrach. Der Angriff beweise, dass Jemens Huthi-Rebellen nichts anderes als ein Werkzeug seien, mit dem das iranischen Regime seine Expansionsagenda umsetzen wolle, verkündete Saudi-Arabiens stellvertretender Verteidigungsminister Khalid bin Salman am Donnerstag per Twitter.

Die vom Regime in Teheran angeordneten und von den Huthis ausgeführten Terrorakte schließen die Schlinge um die laufenden politischen Bemühungen", schrieb der Sohn von König Salman.

Auch der saudische Staatsminister für Auswärtiges, Adel al-Dschbair, twitterte, die Huthis seien ein Teil der iranischen Revolutionsgarden und setzten deren Befehle um. Das hätten sie durch Angriffe auf Einrichtungen in Saudi-Arabien bestätigt.

Die Huthis nannten den Angriff auf die Ölpipeline in Saudi-Arabien eine Vergeltungsaktion für die Verbrechen, die Riad während des blutigen Luftkrieges, den es seit März 2015 im Jemen anführt, begangen habe. Von dem Iran erhalte die Gruppe weder Anweisungen noch Waffen, wie Mohammed Ali al-Huthi, Leiter der Gruppe Ansar Allah, sagte.

Die Saudi-geführte Koalition schien mit den Angriffen am Donnerstag zufrieden. In einer Mitteilung an Reuters heißt es:

Die Einsätze haben ihre Ziele mit voller Präzision erreicht."

Bewohner der Hauptstadt berichteten der Nachrichtenagentur von einem heftigen Luftangriff mitten in einem dicht besiedelten Stadtteil. Nasser Arrabyee, ein jemenitischer Journalist, sagte dem Sender Al-Jazeera, dass die Zahl der Opfer höchstwahrscheinlich noch steigen wird. Er berief sich auf medizinische Quellen, wonach zahlreiche Opfer - Verletzte und Tote - eingeliefert wurden. Berichten zufolge geht auch das Gesundheitsministerium von steigenden Opferzahlen aus, da es durch die Belagerung und Kämpfe seit rund 50 Monaten an Medikamenten und medizinischer Versorgung mangele.

UN-Vermittler: Jemen auch nach Huthi-Rückzug aus Häfen am "Scheideweg zwischen Krieg und Frieden"

Trotz des einseitigen Abzugs der Huthis von wichtigen Häfen im Jemen stehe das Land am "Scheideweg zwischen Krieg und Frieden", wie UN-Vermittler Martin Griffiths am Mittwoch vor dem UN-Sicherheitsrat sagte. Die Übergabe der Häfen von Hudaida, Salif und Ras Issa an die Küstenwache seien erst der Anfang, um das von den Konfliktparteien ausgehandelte Abkommen zu erfüllen. Auch wenn der Waffenstillstand in der Schlüsselstadt Hudaida weitgehend stabil sei, so sei die Zunahme der Kämpfe in anderen Landesteilen alarmierend.

Die zuletzt übergebenen Häfen, vor allem Hudaida, sind für die Versorgung des Jemens von zentraler Bedeutung. Ein Großteil der Hilfsgüter und Nahrungsmittel, auf die ein großer Teil der Bevölkerung angewiesen ist, wird hier umgeschlagen. Die jemenitische Regierung hatte den Abzug unter Überwachung der UN kritisiert, weil sie nicht selbst beteiligt gewesen war. 

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