Nahost

Frankreich und der Irak: Ihr behaltet unsere Terroristen – wir liefern euch Waffen

Hat die französische Regierung sich auf einen zwielichtigen Handel mit Bagdad eingelassen? Laut Medienberichten soll Paris für die fortdauernde Festsetzung französischer Dschihadisten eine Neuausrichtung der französischen Kurdenpolitik und Waffen angeboten haben.
Frankreich und der Irak: Ihr behaltet unsere Terroristen – wir liefern euch WaffenQuelle: Reuters © Muhammad Hamed

Laut dem Figaro-Journalisten Georges Malbrunot, einem Kenner der Diplomatie im Nahen Osten, hat Paris sich auf einen zwielichtigen Deal mit der irakischen Regierung eingelassen. Die mit dem irakischen Premierminister Adil Abd al-Mahdi getroffenen Vereinbarungen sollen sicherstellen, dass französische Dschihadisten, die sich dem IS angeschlossen haben, im Irak bleiben. "Am Ende des Kampfes gegen den IS in Syrien und im Irak schuldet ihm Paris großen Dank. Bagdad hat akzeptiert, in seinen Gefängnissen viele französische Dschihadisten zu aufzunehmen, die zuvor in den Gefängnissen der syrischen Kurden festgehalten wurden", schreibt Malbrunot in seinem Artikel.

Der Journalist, der selbst 2004 eine Geisel des IS im Irak war, schreibt in seinem Artikel weiter, dass nur 14 französische Dschihadisten offiziell nach Bagdad verlegt wurden, dass aber mehrere andere dieser Liste hinzugefügt worden sein könnten. Er zitiert auch einen Experten für die Beziehungen zwischen Paris und Bagdad: "Die Iraker leisten Frankreich einen großen Dienst. Es ist nicht bekannt, ob die verlegten Franzosen wirklich irakisches Blut an den Händen haben, also deckt Bagdad einige Dinge ab." Dann fügt die Quelle hinzu, "Die Iraker werden sie behalten, oder vielleicht sogar liquidieren. Bagdad hat 'freiwillig vergessen', dass diese Menschen Frankreich [zwischen] 2013-2014 verlassen haben. Der Irak könnte Frankreich zur Verantwortung ziehen, aber Adil Abd al-Mahdi will keine Probleme mit Paris haben."

Doch die zentrale Frage des Artikels lautet: Was hat der Irak im Gegenzug bekommen? Nach Angaben von Malbrunot hat Bagdad "eine Neugewichtung der französischen Position zugunsten der Zentralregierung (und) zum Nachteil der irakischen Kurden" erwirkt. Damit hätte Paris einen weiteren strategischen Vorteil: "Frankreich will Einrichtungen auf irakischem Gebiet, damit sich seine in Syrien stationierten Spezialeinheiten dorthin zurückziehen können, sobald die US-amerikanischen Soldaten den Nordosten Syriens verlassen haben."

Darüber hinaus soll der Irak über die Aufrechterhaltung der französischen Militärpräsenz auf seinem Territorium verhandelt haben. Zudem möchte Bagdad offenbar, dass die französischen Caesar-Geschütze am Ende der Mission im Irak verbleiben. Zudem soll Paris den Irakern auch "Abhörgeräte und Sonden" zur Verfügung gestellt haben, um in Telefonnetzen zu spionieren.

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