Nahost

Freigegebene Dokumente belegen israelischen Angriff auf ein Flüchtlingsschiff im Jahr 1982

Die israelische Armee veröffentlichte Dokumente zu einem Vorfall von 1982, die beweisen, dass ein U-Boot ein Flüchtlingsboot angegriffen und versenkt hat. Eine eigene IDF-Untersuchung zehn Jahre später kam zum Schluss, dass es kein Kriegsverbrechen war.
Freigegebene Dokumente belegen israelischen Angriff auf ein Flüchtlingsschiff im Jahr 1982Quelle: AFP © Charly Triballeau

Mit der israelischen Invasion im Juni 1982 in den Libanon sollte eine 18-jährige Besatzung beginnen, deren Auswirkungen noch heute zu spüren sind. Ein unbekannter Aspekt dieses Krieges war die Versenkung eines Schiffes durch ein israelisches U-Boot, das Flüchtlinge aus dem Libanon nach Zypern bringen wollte. Das Schiff konnte allerdings gerade mal die nördliche Hafenstadt Tripoli verlassen, nicht ahnend, dass unterhalb der Wasseroberfläche eine tödliche Gefahr wartete. Im Rahmen der "Operation Dreyfus" – anlehnend an die sogenannte Dreyfus-Affäre von 1894 in Frankreich – führte Israel eine Blockade vor der libanesischen Küste durch, um eine eventuelle Einmischung der syrischen Marine in die israelischen Operationen im Libanon zu verhindern.

Das Schiff, auf dem sich 56 Flüchtlinge befanden, wurde von den Israelis als ein "Terrorschiff" eingestuft, eine gespenstische Ähnlichkeit zu den Begriffen, die Israel auch heute noch benutzt. Zwei Stunden lang beobachtete Kapitän A. das Schiff, das einen kurzen Waffenstillstand nutzen wollte, um in internationale Gewässer zu gelangen. Dann gab er den Befehl zum Abschuss von zwei Torpedos, die das Schiff versenkten und 25 Menschen töteten. In einer zehn Jahre später durchgeführten Untersuchung des israelischen Militärs (IDF) sagte Kapitän A. aus, dass er "vorsichtig von einem Ende des Schiffes zum anderen Ende" geschaut habe und keine Frauen oder Kinder habe entdecken können. Deshalb sei er zum Schluss gekommen, dass es sich um Terroristen handelt.

Die IDF-Untersuchung selbst wäre nie zustande gekommen, wenn nicht die Mannschaft des U-Bootes eine Untersuchung gefordert hätte, um entsprechende Rückschlüsse für Ausbildungszwecke zu gewinnen. Die Untersuchung kam zum Schluss, dass der Kapitän zwar einen "Fehler" begangen, dass er aber innerhalb der operativen Befehle gehandelt habe.

Es war kein Kriegsverbrechen, es war kein Fehlverhalten, es gibt keinen Grund für eine Klage.

Das sieht Col. a.D. Mike Eldar ganz anders. Als ehemaliger Kommandeur der 11. Flottille sagt er, dass sich Kapitän A. falsch verhalten habe und dass die israelische Regierung versucht habe, diesen Vorfall zu vertuschen:

Wir haben Einsatzregeln sogar auf U-Booten, man schießt nicht einfach so auf ein Boot, nur weil man vermutet, dass da etwas wäre.

Eldar versuchte seit Jahrzehnten, diesen Fall publik zu machen und die Regierung dazu zu zwingen, Verantwortung zu übernehmen. Doch sämtliche Stellen, an die er sich gewandt hatte, hätten ihn ignoriert, wie er sagte. "Es ist beleidigend, persönlich und national." Er verwies auch auf die Aussage von Kapitän B., den zweiten befehlshabenden Offizier auf dem U-Boot. In dessen Aussage hieß es, dass sich die "Atmosphäre verändert und ein Wunsch zum Angreifen und Feuern um jeden Preis" entwickelt habe, nachdem man vor diesem Zwischenfall andere Boote beobachtet und nicht geschossen habe. Außerdem habe es während der Untersuchung noch weitere Offiziere gegeben, die zwar aussagen wollten, aber nicht durften.

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