Nahost

Rodrigo Duterte in Israel - "Gemeinsame Leidenschaft für den Frieden"

Beim Besuch des philippinischen Präsidenten in Israel lobten er und der israelische Premierminister ihre gemeinsamen Friedensinteressen. Vergessen schien ein Vergleich, den Duterte zwischen sich und Hitler gezogen hatte. Duterte hofft auf gute Geschäftsbeziehungen.
Rodrigo Duterte in Israel - "Gemeinsame Leidenschaft für den Frieden"Quelle: Reuters © Ronen Zvulun

Für vier Tage weilt der philippinische Präsident Rodrigo Duterte in Israel. Am Montag, dem zweiten Tag seines Aufenthalts, traf er auf den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu. Einigkeit herrschte über den gemeinsamen Wunsch nach Frieden. Netanjahu verwies auf die Geschichte und die Erinnerungen an die durch die Filipinos geretteten Juden. Vergessen schien die Aussage Dutertes, in der er sich im September 2016 mit Hitler verglich. Damals sagte er: 

Hitler hat drei Millionen Juden massakriert. Jetzt sind es drei Millionen Drogenabhängige (...) Ich wäre glücklich, wenn ich sie abschlachten könnte. 

Daraufhin hatte sich Duterte beim Besuch einer Synagoge entschuldigt. Duterte steht wegen seines Kampfes gegen die Drogen in der Kritik. Ihm wird vorgeworfen, für den Tod von mehr als 20.000 Menschen in seinem Anti-Drogen-Krieg verantwortlich zu sein. 

Der israelische Außenminister sagte vor dem Besuch Dutertes: 

Wir messen diesen Besuch, was die starken, warmen Verbindungen unserer beiden Völker darstellt, große Bedeutung bei.

Der philippinische Präsident sprach  über die Gemeinsamkeiten zwischen seinem Land und Israel:

Mögen wir weiterhin mit einer starken Beziehung gesegnet sein. Wir teilen die gleiche Leidenschaft für den Frieden. Wir teilen die gleiche Leidenschaft, nicht zuzulassen, dass eine Familie von denen zerstört wird, die korrupte Ideologien vertreten. (...) In dieser Hinsicht kann Israel jede Hilfe erwarten, die die Philippinen geben können.

Geschäfte zwischen Israel und den Philippinen

Drei Absichtserklärungen werden während Dutertes Aufenthalt in Israel unterzeichnet. Diese haben die Beschäftigung philippinischer Hausangestellter, wissenschaftliche Zusammenarbeit und das Board of Investments und Investitionen in Israel zum Inhalt. Fast drei Millionen Filipinos verdienen ihr Geld im Ausland, in Israel arbeiten 30.000 Filipinos. Die meisten davon sind als Pflegekräfte tätig.  

Für die Philippinen ist Israel aber auch ein wichtiger Waffenlieferant. Im vorherigen Jahr verkaufte Israel den Philippinen Radar- und Panzerabwehrausrüstungen im Wert von 21 Millionen Dollar. 2016 sagte Duterte:

Was die Waffen anbelangt, sagte ich, kaufe von niemand anderem als von Israel.

Waffengeschäfte zwischen den Philippinen und den USA und Kanada scheiterten an der Sorge, dass diese in Dutertes Drogenkrieg Anwendung finden könnten. Die philippinische Regierung führte im letzten Jahr auch einen erbitterten Kampf gegen eine Terrororganisation in der südlichen Stadt Marawi. Die dem IS nahestehende Organisation versuchte dort, ein Kalifat zu errichten.

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Nach der Zusammenkunft mit Netanjahu steht ein Treffen mit dem Präsidenten Reuven Rivlin, ein Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und der Altstadt von Jerusalem an. Unter Dutertes 400-köpfiger Entourage ist auch seine Tochter Sara Duterte-Carpaio, Bürgermeisterin der Stadt Davao. Vertreter von Militär und Polizei sollen weitere Waffenkäufe von Israel ermöglichen und israelische Armeestützpunkte besuchen.

Vor seiner Abreise wird er einen Kranz am Denkmal "Open Doors Monument" im Rishon Lezion Memorial Park von Tel Aviv niederlegen. Damit wird der durch die Philippinen geretteten Juden gedacht. 1939 ermöglichte der damalige philippinische Präsident die Ausstellung von 10.000 Visa für verfolgte Juden. Aber wegen des Kriegsausbruchs und der japanischen Invasion gelangten nur 1.300 Juden auf die Philippinen. Nach seiner Israel-Reise wird Duterte in Jordanien auf König Abdullah II. treffen. Menschenrechtsorganisationen kritisierten Dutertes Besuch in Israel. 

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