Nahost

Iranisch-irakische Handelskammer: US-Dollar im Handel komplett abgeschafft

Der US-Dollar wird im bilateralen Handel zwischen Teheran und Bagdad nicht mehr verwendet und weicht dem Euro, lokalen Währungen sowie dem direkten Tausch von Waren. Das erklärte Yahya Ale-Eshagh, Leiter der iranisch-irakischen Handelskammer.
Iranisch-irakische Handelskammer: US-Dollar im Handel komplett abgeschafft© Martin Poole / Global Look Press

Lokale Medien haben darüber berichtet, dass der Iran und der Irak bei ihrem bilateralen Handel vollkommen auf den US-Dollar verzichten und zitierten den Leiter der iranisch-irakischen Handelskammer mit den Worten:

Der US-Dollar wurde aus der Liste der Währungen entfernt, die der Iran und der Irak bei ihren Handelstransaktionen verwenden, und sie verwenden iranische Rial, Euro und irakischen Dinar für Finanztransaktionen.

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Abgesehen von der Umstellung vom US-Dollar auf alternative Währungen, hätten iranische und irakische Händler auch Tauschgeschäfte getätigt, so der Beamte. Das Bankensystem muss jedoch noch verbessert werden, da nur ein Bruchteil des Handels zwischen den beiden Ländern tatsächlich über Banken abgewickelt wird.

"Die Lösung des Problems des Bankensystems muss eine Priorität sowohl für den Iran als auch für den Irak sein, da die beiden Länder in den schlimmsten Zeiten mindestens acht Milliarden US-Dollar Kapitalverkehr haben", erklärte Ale-Eshagh.

Der Irak ist laut dem Beamten nach China der zweitgrößte Handelspartner des Iran. Während die Exporte nach China fast ausschließlich petrochemische Produkte sind, kauft Bagdad eine große Vielfalt iranischer Waren und trägt so zur Aufrechterhaltung hoher Beschäftigungsraten bei, betonte der Leiter der iranisch-irakischen Handelskammer.

US-Sanktionen gegen den iranischen Ölsektor

Der Beamte sprach auch über die Tatsache, wie einseitige Sanktionen, die von den USA gegen Teheran verhängt wurden, den Handel zwischen den beiden Ländern beeinträchtigen.

Washington zog sich bereits im Mai aus dem wegweisenden Nuklearabkommen aus dem Jahr 2015 zurück und setzt dem Iran wieder Beschränkungen auf. Außerdem versprachen die USA die Einführung von sekundären Sanktionen gegen jedes Land, das weiterhin Öl aus dem Iran kauft. Die Sanktionen gegen den Ölsektor des Landes werden voraussichtlich im November in Kraft treten, doch die iranischen Rohölexporte sind bereits eingebrochen.

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Die erneuten US-Sanktionen brachten die nationale Währung des Iran bereits in eine Abwärtsspirale und zwangen viele europäische Unternehmen, den Iran zu verlassen. Teheran kritisierte wiederholt die Unfähigkeit der europäischen Teilnehmer des Abkommens von 2015, sich gegen die USA zu behaupten und drohte, das Abkommen aufzugeben.

Während die EU-Länder erklärten, dass sie sich weiterhin an die Vereinbarung halten würden, zwangen erneute US-Beschränkungen große Unternehmen wie Daimler, Siemens, Total, Peugeot und Renault, ihre Aktivitäten im Iran einzustellen.

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