Nahost

Regierungskreise: Bereit für Angriff auf Iran - US-Bombardierung schon nächsten Monat möglich

Die USA könnten in den nächsten Wochen Angriffe gegen Irans Kernanlagen starten. Das berichtete der Fernsehsender ABC unter Berufung auf australische Regierungskreise. Australien will sich an der Bombardierung beteiligen, sollte ein Angriff stattfinden.
Regierungskreise: Bereit für Angriff auf Iran - US-Bombardierung schon nächsten Monat möglichQuelle: Reuters

Der staatliche australische Fernsehsender zitiert hochrangige Persönlichkeiten der australischen Regierung, die glauben, die Vereinigten Staaten seien "bereit", die iranischen Nuklearanlagen zu bombardieren. Die düstere Vorhersage deutet darauf hin, dass der US-Angriff bereits im nächsten Monat stattfinden könnte.

Der Bericht kommt zu einer Zeit, in der die Spannungen zwischen Washington und Teheran den Siedepunkt erreichen. In einem der jüngsten Drohungen zwischen den beiden Nationen sagte der Iran, ein Krieg mit ihm würde zur "Mutter aller Kriege" ausarten. Dies veranlasste Donald Trump zu einer harten Antwort. Er wiederum drohte, dass der Iran mit "Folgen konfrontiert würde, wie sie nur wenige in der Geschichte je erlitten haben".

Australien, ein Mitglied der globalen Geheimdienstallianz Five Eyes, ist Berichten zufolge bereit, eine Rolle bei einer etwaigen Operation zu spielen, indem es seine Verteidigungseinrichtungen zur Verfügung stellt, um Angriffsziele im Iran zu identifizieren. Die gleiche Unterstützung kann vom Vereinigten Königreich angeboten werden, während zwei andere Parteien in der Allianz - Kanada und Neuseeland - "wahrscheinlich keine Rolle bei einer Militäraktion im Iran spielen werden", so ABC.

Die streng geheime gemeinsame Verteidigungsanlage Pine Gap im Northern Territory gilt unter den sogenannten "Five Eyes"-Geheimdienstpartnern - den USA, Großbritannien, Australien, Kanada und Neuseeland - als entscheidend für ihre Rolle bei der Steuerung US-amerikanischer Spionagesatelliten.

Analysten der weniger bekannten Spionagebehörde "Australian Geospatial-Intelligence Organisation" werden ebenfalls eine Rolle bei der Aufklärung von Angriffszielen spielen, heißt es.

Jedoch betonten Sicherheitsquellen gegenüber ABC den signifikanten Unterschied zwischen einem Land, das direkt an einer Mission teilnimmt, und der Bereitstellung von Informationen über iranische Einrichtungen.

"Die zur Verfügungstellung eines Bildes ist etwas ganz anderes als die Teilnahme an einem Luftangriff", unterstrich eine namentlich ungenannte Sicherheitsquelle im Gespräch.

Australiens Premierminister Malcolm Turnbull sagte am Donnerstag, er habe keinen Grund zu glauben, dass sich die USA auf eine militärische Konfrontation vorbereiten.

"Präsident Trump hat seine Ansichten gegenüber der ganzen Welt sehr deutlich gemacht, aber diese Geschichte hat von keiner Konsultation mit mir, dem Außenminister, dem Verteidigungsminister oder dem Chef der Streitkräfte profitiert", beteuerte Turnbull.

Der Kommandant der iranischen Eliteeinheit al-Quds, Qassem Soleimani, warnte Trump am Donnerstag, sollten die USA zu einer Militäraktion greifen, wird "der Krieg alles zerstören, was Sie besitzen".

"Als Soldat ist es meine Pflicht, auf Trumps Drohungen zu reagieren. Wenn er die Sprache der Bedrohung benutzen will, sollte er mit mir sprechen, nicht mit dem Präsidenten Hassan Rouhani", fügte Generalmajor Qassem Soleimani in der zentraliranischen Stadt Hamedan hinzu.

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"Das Rote Meer, das sicher war, ist mit der US-amerikanischen Präsenz nicht mehr sicher. US-Präsident Donald Trump sollte wissen, dass wir eine Nation des Märtyrertums sind und dass wir ihn erwarten", bemerkte Qassem Soleimani mit Blick auf den schwelenden Jemen-Krieg, wo die USA den Krieg Saudi-Arabiens gegen die Huthis unterstützen.

Soleimanis Kommentar kommt als Reaktion auf die Drohung Washingtons, die iranischen Öllieferungen weltweit zu sanktionieren oder zu blockieren.

Die Beziehungen zwischen den USA und Iran befinden sich in einer Abwärtsspirale, seit der US-Präsident im Mai seine langjährige Drohung in die Tat umsetzte, sich aus dem historichen iranischen Nuklearabkommen zurückzuziehen. Trump kritisierte seine angeblichen Mängel und zitierte angebliche bösartige Aktivitäten des Iran. Die Internationale Atomenergiebehörde wiederum bestätigte wiederholt, dass Teheran das Abkommen nicht verletzt hat.

Die europäischen Unterzeichner des Abkommens, was auch als Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA) bekannt ist, zögern, den Aufrufen von Trump nachzukommen, ebenfalls aus dem Vertrag auszusteigen. Im Gegenteil, sie versprachen, es - auch ohne die Beteiligung Washingtons - beizubehalten und zusätzliche Gespräche mit Teheran zu führen. Der Rückzug Washingtons wurde außerdem von Russland und China, die ebenfalls Unterzeichner des JCPOA sind, verurteilt.

Der Vorsitzende des russischen Oberhausausschusses für internationale Beziehungen, Senator Konstantin Kosatschev, warnte davor, dass die Welt in eine Krise geraten könnte, die schlimmer ist als die auf der koreanischen Halbinsel, wenn die Weltmächte nach der Entscheidung von Trump untätig bleiben.

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