Nahost

Tod palästinensischer Krankenschwester befeuert den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern

Die palästinensische Krankenschwester Razan al-Najjar starb nach Angaben von Augenzeugen durch Schüsse israelischer Sicherheitskräfte, als sie einen Demonstranten in Gaza verarzten wollte. Im Internet wird sie als Heldin gefeiert. Das Militär ermittelt.
Tod palästinensischer Krankenschwester befeuert den Konflikt zwischen Israelis und PalästinensernQuelle: Reuters © Mohammed Salem

Die 21-Jährige Razan al-Najjar soll das 119. Todesopfer im Zuge der Gewalt zwischen Demonstranten aus dem Gazastreifen und israelischen Sicherheitskräften seit dem 30. März gewesen sein. Das israelische Militär untersucht den Fall. Das palästinensische Gesundheitsministerium bezeichnete Al-Najjar als Märtyrerin.

In ihrem letzten Facebook-Eintrag schrieb sie:

Ich komme wieder und ziehe mich nicht zurück. Trefft mich mit Kugeln. Ich habe keine Angst.

Tausende Einwohner Gaza-Stadts kamen, um am Begräbnis der jungen Palästinenserin teilzunehmen. Während der Proteste "Great March of Return" war sie am 1. Juni freiwillig als Rettungsassistentin im Einsatz, um Verwundeten zu helfen. Die Demonstranten fordern, in die 1948 verlorenen Gebiete zurückkehren zu können.

Nach Angaben der Israelis griffen Militante die Truppen mit Schusswaffen und Granaten an. Das israelische Militär verwies darauf, dass die Hamas "leider immer wieder - mit Methode - junge Kinder und Frauen an der Frontlinie gewalttätiger störender Aktionen als menschliche Schutzschilde platziert, um ihre Ziele zu realisieren."

Als sie sich dem Grenzzaun näherte, um einem Verwundeten zu helfen, trafen sie die Kugeln. Ein Augenzeuge berichtet gegenüber Reuters:

Sie hob ihre Hände deutlich sichtbar hoch, aber israelische Soldaten feuerten, und sie wurde in die Brust getroffen.

Das Gesundheitsministerium von Gaza sagte, dass sie in den Bauch getroffen wurde. James Hennan, Leiter des Büros des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte im besetzten palästinensischen Territorium, kommentierte: 

Berichte lassen darauf schließen, dass Razan verwundeten Demonstranten half und ihre Ersthilfe-Einsatzkleidung trug, welche sie deutlich, auch aus der Ferne, als Gesundheitsarbeiterin auswies.

Hennan berichtete weiter, dass auf sie aus 100 Meter Entfernung geschossen worden sei. Dies verletze internationales Recht, wonach tödliche Gewalt nur als letzte Möglichkeit bei unmittelbarer Gefahr angewandt werden kann."Es ist sehr schwer zu verstehen, wie Razan solch eine Bedrohung für schwer bewaffnete, gut geschützte israelische Streitkräfte in defensiver Position an der anderen Seite des Zaunes darstellte."

Am 1. Juni wurden mindestens 100 Palästinenser verletzt. Israelische Verwundete gab es nicht. Die Anbaugebiete der Bauern wurden durch mit Feuerbomben ausgestattete Drachen, die von Gaza aus starteten, geschädigt. Der Tod der jungen Frau heizt die Stimmung wieder an. Für den kommenden Freitag werden wieder mehr Demonstranten erwartet. Der 8. Juni markiert zugleich den Jahrestag der israelischen Besatzung des Gazastreifens, des Westjordanlands und Ostjerusalems im Zuge des Sechstagekrieges von 1967. 

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.