Nahost

Trotz Drohung Israels: Libanon plant Suche nach ersten Öl- und Gasreserven

Beirut hat den Beginn seiner Öl- und Gasexploration für Offshore-Energiereserven im Mittelmeer angekündigt, nachdem ein Konsortium bestehend aus der französischen Total, der italienischen Eni und der russischen Nowatek einen Plan vorgelegt hat.
Trotz Drohung Israels: Libanon plant Suche nach ersten Öl- und Gasreserven© Amir Cohen / Reuters

Energie- und Wasserminister Cesar Abi Khalil verkündete, dass der Libanon bis Ende 2018 oder Anfang 2019 den Start einer zweiten Offshore-Lizenzrunde plane.

Im Februar unterzeichnete das Land mit dem Total-Eni-Novatek-Konsortium seine ersten Offshore-Öl- und Gasexplorations- und Förderverträge für die Offshore-Blöcke 4 und 9.

Ein Teil des Blocks 9 enthält Gewässer, auf die auch das benachbarte Israel Anspruch erhebt, wobei das Konsortium erklärte, dass es keine Pläne habe, in diesem Gebiet zu bohren. Laut Khalil gaben die libanesischen Behörden diese Woche grünes Licht für die Erkundung der beiden Blöcke.

Die Explorationszeit kann bis zu drei Jahre dauern, wobei die erste Bohrung für 2019 erwartet wird, sofern alle Regierungsstellen die erforderlichen Lizenzen und Genehmigungen "pünktlich und ohne Verzögerung" erteilen.

Der Minister erklärte, dass die Bohrungen darüber entscheiden würden, ob der Libanon über kommerzielle Reserven verfüge, und wenn ja, in welchem Umfang. Das Land teilt sich das Levante-Becken im östlichen Mittelmeer mit Israel, Zypern und Syrien. Seit 2009 wurden in dem Gebiet eine Reihe großer Unterwassergasfelder entdeckt.

Allerdings blieb das Land aufgrund politischer Probleme in den letzten Jahren und eines Streits mit Tel Aviv über die südliche Seegrenze des Libanon bei der Erforschung und Entwicklung seines Ressourcenanteils weit hinter Israel und Zypern zurück.

Israel drohte dem Libanon zuvor mit Bohrungen in Gebieten, die es für umstritten hält. Tel Aviv warnte Beirut, dass es einen "vollen Preis" zahlen würde, wenn ein weiterer Krieg zwischen den beiden Ländern ausbräche.

Vor drei Monaten appellierte der libanesische Präsident Michel Aoun an den damaligen US-Außenminister Rex Tillerson, Washington möge eine "wirksame Rolle" bei der Beilegung des Streits mit Israel über die Offshore-Ölbohrgebiete spielen. Nachdem die USA vorschlugen, die Offshore-Blöcke zu teilen, lehnte der Libanon sein Angebot zur "Hilfe" ab.

Der US-Vorschlag sah vor, dass die Libanesen 65 Prozent der umstrittenen Teile des Schelfs erhalten würden. Zu dem Vorschlag sagte Aoun, dass der Libanon Israel keinen "Millimeter" geben werde. Er betonte, dass sich die Offshore-Energieblöcke in den Gewässern des Libanon befänden und damit innerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone Beiruts lägen.

Das zwischen dem Libanon und Israel umstrittene Gebiet erstreckt sich über eine dreieckige Fläche von rund 860 Quadratkilometern des Mittelmeeres, die riesige Erdgas- und vielleicht sogar Erdölreserven enthält.

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