Nahost

Experten zu RT: USA agieren als "Luftwaffe des Islamischen Staates" und verbreiten "bewusst Lügen"

Die massiven Raketenangriffe der USA gegen Syrien kämen Terroristengruppen zugute und hinderten die OPCW-Inspektoren daran, zu beweisen, ob in Duma überhaupt chemische Waffen eingesetzt wurden, haben internationale Analysten im Gespräch mit RT kritisiert.
Experten zu RT: USA agieren als "Luftwaffe des Islamischen Staates" und verbreiten "bewusst Lügen"Quelle: Reuters

Washington, London und Paris benutzten den angeblichen chemischen Angriff der vergangenen Woche im Damaszener Vorort Duma als Vorwand für einen Raketenangriff am Samstagmorgen auf zivile und militärische Ziele in Syrien.

Der Luftangriff erfolgte nur wenige Stunden, bevor eine Gruppe von Inspektoren, die von der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) entsandt wurde, ihre Ermittlungsarbeit in Duma aufnehmen wollte, um herauszufinden, ob dort chemische Waffen eingesetzt wurden. Das Timing, das dem Angriff zugrunde liege, mache die Ziele der angreifenden Nationen umso verdächtiger, sagen Experten.

Für Jim Jatras, einen ehemaligen Beamten im US-Außenministerium, war die Vereitelung einer echten objektiven Untersuchung in Duma einer der Hauptgründe für die Luftangriffe.

Also, die große Eile hier ist meiner Meinung nach dem Umstand geschuldet, dass sie jetzt in Damaskus OPCW-Inspektoren am Boden haben, die bereit sind, jetzt hinzugehen und zu bestätigen, dass es keinen Angriff gab.

Er nannte den angeblichen Chemiewaffenzwischenfall in Duma eine "False-Flag-Operation" und unterstrich, dass er bereits erwartet habe, dass US-Präsident Donald Trump in diesem Fall genauso reagieren wird wie bereits im vergangenen Jahr beim ähnlichen angeblichen Gasangriff in Chan Scheichun. Jim Jatras gab zu bedenken, dass Operationen unter falscher Flagge eigentlich nur funktionieren, "wenn man konforme Medien" an der Seite habe.

"Ich glaube nicht, dass Syrien chemische Waffen hat. Ich denke, dass die russischen Bemühungen, diese Waffen nach den Ereignissen von 2013 in Ghuta aus dem Kriegsgebiet rauszuholen, wirklich ernst gemeint waren und von der OPCW als echt zertifiziert wurden." Die US-amerikanische, britische und französische Rechtfertigung der Angriffe kommentierte der ehemalige US-Beamte knapp:

Das ist eine bewusst transparente Lüge.

Die USA agieren "als Luftwaffe all dieser dschihadistischen Terroristen wie Al-Qaida, der 'Islamische Staat', Dschaisch al-Islam und Ahrar al-Scham, und es ist wirklich moralisch verwerflich", fügte Jatras hinzu.

Richard Becker von der US-amerikanischen Anti-Kriegs-Koalition ANSWER sagte RT, er glaube, dass Großbritannien und Frankreich wieder "alte Kolonisatoren des Nahen Ostens werden, und die Vereinigten Staaten sind dabei eher ein neuer Kolonisator". Er warf Washington vor, "eine "Fälschung nach der anderen" sowie "Kriegspropaganda" zu betreiben. Das diene dazu, das US-amerikanische Volk zu beeinflussen, wenn "es nicht in den Krieg ziehen will".

Unterdessen, sagte er, hätten radikale Terroristengruppen, die gegen die syrische Regierung kämpfen, "materielles Interesse" daran, dass der Krieg in Syrien unbedingt ausgeweitet wird. Was in dieser Phase im Nahen Osten geschehe, "ist die Fortsetzung dessen, was wir in Jugoslawien gesehen haben", sagt Becker und fügt hinzu:

Heute beobachten wir die Balkanisierung des Iraks.

Joe Lauria, ein unabhängiger Journalist und ehemaliger UN-Korrespondent des Wall Street Journal, ging noch weiter und bemerkte, dass die von den USA geführte Koalition gegen das Völkerrecht verstoße, da sie nicht in Übereinstimmung mit Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen handele, die das Recht der Staaten auf Selbstverteidigung regelt. Außerdem wurde der Koalition keine Genehmigung zur Anwendung militärischer Gewalt vom UN-Sicherheitsrat erteilt.

Die chemischen Waffen Syriens wurden 2013 im Rahmen eines gemeinsamen internationalen Abkommens an die USA sowie Russland übergeben und an Bord eines US-amerikanischen Marineschiffes zerstört, sagte Lauria. Doch selbst wenn die OPCW-Inspektion beweise, dass es in Duma keinen chemischen Angriff gab, "können Sie sicher sein, dass es nicht besonders breit in den US-Medien ausgestrahlt oder gedruckt wird".

Obwohl das Pentagon sagte, dass weitere Angriffe folgen würden, sollte Damaskus wieder chemische Waffen einsetzen, haben sich die USA in Syrien einen idealen Vorwand geschaffen, um die Assad-Regierung jederzeit und unabhängig von den Umständen anzugreifen. "Mit anderen Worten, sie brauchen keine Beweise", sagte Lauria. "Sie brauchen keine Beweise, um Russland zu beschuldigen, eine Wahl beeinflusst zu haben, sie brauchen keine Beweise, um Russland zu beschuldigen, den ehemaligen Doppelagenten Skripal und seine Tochter zu töten."

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