Nahost

Sohn des geflohenen Schahs dankt Trump - Und fordert konkrete Unterstützung für Proteste im Iran

In einem Interview mit Reuters äußerte sich der Sohn des im Jahr 1979 geflohenen Schahs Reza Pahlavi zu den Protesten im Iran. Die Trump-Regierung solle US-Technologieunternehmen ermutigen, Kommunikationsdienste für Iraner anzubieten, während sie gegen die Herrscher ihres Landes protestieren.
Sohn des geflohenen Schahs dankt Trump - Und fordert konkrete Unterstützung für Proteste im IranQuelle: Reuters

Der im US-Exil lebende Reza Pahlavi sagte am Mittwoch, er wolle sehen, dass die Iraner „ihr eigenes Schicksal aus freiem Willen bestimmen“, und lobte US-Präsident Donald Trump und Mitglieder seines Kabinetts dafür, dass sie sich für die Unterstützung iranischer Demonstranten aussprachen.

Im gleichen Atemzug forderte der Sohn des ehemaligen Monarchen, dass die USA Schritte unternehmen sollten, um sicherzustellen, dass Iraner Zugang zu Kommunikations- und Social-Media-Tools erhalten. Diese sollen genutzt werden, um Videos und Nachrichten zu teilen, die Proteste und Zusammenstöße mit Sicherheitskräften dokumentieren.

Wir brauchen mehr als Lippenbekenntnisse. Wir müssen konkrete Maßnahmen sehen“,

betonte Pahlavi, der unter Royalisten-Kreisen als designierter Thronfolger Irans angesehen wird.

Das muss sofort geschehen. Während wir hier sprechen, versucht das Regime erneut, alles abzuschalten, was es gibt, sei es Instagram oder Telegram.

Bemerkenswert ist: Nur einen Tag vor Reza Pahlavis Interview mit Reuters über den Iran, veröffentlichte sein Telegram-Channel gedruckte Stellungnahmen des Exil-Politikers, die im Iran unter Protestanten verteilt werden sollen. RT Deutsch liegt ein Foto vor, das in den sozialen Medien als Beweis für die Kampagne kursiert.

Auf Twitter wurde ein mutmaßlich zwei Tage altes Video veröffentlicht, in dem eine kleine Gruppe von Demonstranten innerhalb einer größeren Masse den Namen des Schah-Sohns skandierte. Das Video wurde in der Ortschaft Dezful aufgenommen.

Auf den Tweet des RT Deutsch-Redakteurs Ali Özkök reagierte der Chefredakteur von IranAnders, einem Fachportal. Shayan Arkian kommentierte:

Solche und andere Phänomene lassen den iranischen Geheimdienst glauben, dass viele Proteste infiltriert wurden.

Es gibt einen Präzedenzfall für diese Art von US-Intervention, schreibt Reuters. Im Jahr 2009, inmitten von Massenprotesten über eine umstrittene Wahl, beschloss ein Beamter der Obama-Administration, dass Twitter die planmäßige Wartung verzögert, damit die Iraner den Dienst weiterhin nutzen konnten, um zu kommunizieren.

Die Sprecherin des US-State-Departments, Heather Nauert, sagte in einer Pressekonferenz am Dienstag, dass die Vereinigten Staaten den Iranern den Zugang zu sozialen Medien und anderen Instrumenten ermöglichen wollen. Aber auf die Frage, ob Google die US-Sanktionen gegen den Iran „überinterpretiert“, indem es den Zugang zu einem seiner Dienste blockiert, antwortete Nauert, dass sie „keine Ahnung“ habe.

Auf die Frage, ob das US-Außenministerium Technologieunternehmen drängt, mehr zu tun, um den Zugang für Iraner sicherzustellen, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums, dass die Unterstützung der USA für den freien Informationsfluss im Iran „ein Schlüsselelement der neuen US-Strategie des Präsidenten für den Iran ist“.

Reza Pahlavi lebt seit fast vier Jahrzehnten im Exil. Sein Vater Mohammad Reza Pahlavi, der ein enger Verbündeter der USA im Nahen Osten war, wurde im Jahr 1979 gestürzt.

Am Sonntag berichteten Medien, dass Teheran vorübergehend den Zugang zu den Social Media-Apps Instagram und Telegram eingeschränkt hatte, die von Aktivisten zum Austausch von Nachrichten über die Proteste genutzt wurden.

Der iranische Minister für Informations- und Kommunikationstechnologie, Mohammad-Javad Azari Dschahromi, sagte am Montag, dass der eingeschränkte Zugang zu sozialen Netzwerken im Iran inmitten anhaltender Proteste gegen die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Regierung eine vorübergehende Maßnahme sei.

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