Syrische Armee rückt auf US-Militärbasis in al-Tanf vor

Truppen der syrischen Regierung, begleitet von iranischen Soldaten und Kämpfern der libanesischen Hisbollah, sind nur noch 24 Kilometer von einer gemeinsamen Spezialtruppenbasis der Vereinigten Staaten und des Vereinigten Königreichs entfernt.
Möglicherweise droht nun eine Konfrontation. Im letzten Jahr wurden britische SAS-Spezialeinheiten auf dem stark befestigten Stützpunkt in al-Tanf fotografiert. Sie sollen zusammen mit US-Truppen agieren. Dort nehmen sie Berichten zufolge unter anderem eine Ausbilderrolle wahr.
Die Iraner sind diejenigen, die den Vorstoß [der syrischen Armee] in Richtung al-Tanf befördern, unter der Losung 'Kampf dem Großen Satan', also den Vereinigten Staaten und der internationalen Koalition", sagte ein Sprecher der so genannten Freien Syrischen Armee in al-Tanf im Gespräch mit der Zeitung The Telegraph.

Das Gebiet ist für die syrische Regierung strategisch wichtig, da es den Zugang über Straßen in den Irak sichern könnte.
Im Juni 2016 bombardierten russische Kampfflugzeuge im Rahmen einer Unterstützungsoperation für die syrische Armee den Stützpunkt. Berichten zufolge gab es keine Verletzten.
Der so genannte Islamische Staat soll im April dieses Jahres einen - erfolglosen - Angriff auf die Basis unternommen haben.
Allerdings verweigert die britische Regierung jede Stellungnahme zu den Vorfällen, da sie prinzipiell keine Operationen von Spezialeinheiten kommentiert.
Die US-Regierung soll vor einer weiteren Annäherung syrischer Truppen auf den Stützpunkt gewarnt haben. Es ist unklar, wie die ausländischen Truppen reagieren werden, sollten sie auf syrische Regierungssoldaten stoßen.
Die genaue Anzahl und Anordnung der britischen Kräfte ist unbekannt. Vermutlich handelt es sich sowohl um britische Armeesoldaten der SAS als auch Spezialeinheiten der britischen Marineinfanterie.