Nahost

Russland suspendiert Militärkooperation mit Türkei und erweitert Schutzmaßnahmen für Kampfjets

Der russische Generalstab hat mitgeteilt, dass Moskau seine Militärkooperation mit der Türkei infolge des Abschusses der Su-24 auf Eis legen werde. Zudem wurden weitere Maßnahmen zum Schutz russischer Militärs in Syrien eingeleitet.
Russland suspendiert Militärkooperation mit Türkei und erweitert Schutzmaßnahmen für Kampfjets

Vonseiten des russischen Generalstabes wurden mit sofortiger Wirkung drei "Schutzmaßnahmen" in Reaktion auf den Flugzeugabschuss durch die türkische Luftwaffe veranlasst:

  • Jede Bombergruppe der russischen Luftwaffe wird fortan von Luftüberlegenheitsjägern begleitet, die im Bedrohungsfall gegnerische Kampfjets bekämpfen und eliminieren sollen;
  • Die Luftabwehr wird mithilfe der Verlegung des russischen Lenkwaffenkreuzers „Moskwa“ an die Küste von Latakia weiter ausgebaut;
  • Militärkontakte mit der Türkei werden unbefristet suspendiert.

Sergej Rudskoy, ein hochrangiger Vertreter des russischen Generalstabs, verurteilte in diesem Zusammenhang erneut den Abschuss eines russischen Bombers vom Typ Su-24 durch die türkische Luftwaffe. Dieser komme einem „schweren Verstoß gegen das internationale Recht gleich“. Der Absturzort liege vier Kilometer von der türkischen Grenze entfernt, bemerkte der Militäroffizielle. Das Flugzeug wurde im syrischen Luftraum abgeschossen, nachdem es in türkischen Luftraum eingedrungen sein soll. Die bisherigen Angaben sind widersprüchlich.

Rudskoy betonte, dass das russische Kampfflugzeug den türkischen Luftraum nicht verletzt habe. Stattdessen sollen russische Radardaten bestätigen, dass der türkische Kampfjet vom Typ F-16 – Medien zufolge waren zwei am Angriff beteiligt – syrischen Luftraum betraten, um den russischen Bomber vom Himmel zu holen.

Entgegen Aussagen Ankaras führte Rudskoy an, dass die türkische Luftwaffe die russische Su-24 vor dem Abschuss nicht gewarnt hätte:

„Wir nehmen an, dass der Angriff mit einer Kurzstreckenrakete mit einem Infrarot-Sucher durchgeführt wurde. Der türkische Jet machte keine Anstalten, zu kommunizieren oder visuellen Kontakt mit unserer Crew herzustellen. Die Su-24 wurde von einer Rakete über syrischem Territorium getroffen.“

Russland plane nun als Reaktion darauf, Maßnahmen zur Stärkung der Sicherheit der eigenen Militärbasen in Syrien zu implementieren – insbesondere mit Blick auf die Luftabwehr.

Das Raketenschiff „Moskwa“, das mit dem Luftabwehrsystem „Fort“ ausgerüstet ist und damit ähnlich wie das landgestützte Luftabwehrsystem S-300 funktioniert, wird an die Küste der Provinz Latakia verlegt.

„Wir warnen, dass jedes Ziel, welches eine potenzielle Gefahr darstellt, zerstört werden wird“, informierte Rudskoy während der Pressekonferenz.

Das Raketenschiff „Moskwa“ ist das Flaggschiff der russischen Schwarzmeer-Flotte und gehört zu den größten Militärschiffen der Flotte. Der Kreuzer ankerte auf der Krim-Halbinsel in Sewastopol. Im Sommer 2015 lief das Schiff zur Unterstützung der russischen Kräfte im Mittelmeer aus.

Seit dem 30. September, dem Beginn der russischen Luftkampagne in Syrien, sichert der Lenkwaffenkreuzer „Moskwa“ im östlichen Mittelmeer die Truppen Russlands in Latakia ab.

„Alle militärischen Beziehungen mit der Türkei werden suspendiert“, ergänzte der russische Militäroffizielle.

Die Türkei indes erklärt, dass ihre Armee den russischen Bomber nach zehnmaliger Warnung über türkischem Luftraum abgeschossen habe.

„Keiner sollte Zweifel darüber haben, dass wir unser Bestes gaben, um den jüngsten Zwischenfall zu vermeiden. Aber jeder sollte das Recht der Türkei zur Selbstverteidigung respektieren“, sagte im Gegenzug der türkische Präsident Erdoğan bei einer Rede in Ankara:

„Die Daten, die wir haben, sind klar. Es gab zwei Flugzeuge, die sich unserer Grenze näherten. Wir warnten mehrmals, sie als sie zu nahe kamen. Wissentlich verletzten sie unseren Luftraum.“

US-Präsident Barack Obama und sein Amtskollege aus Frankreich, François Hollande, drängten Russland und die Türkei, sich von einer weiteren Eskalation zu distanzieren. Der NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg zeigte sich in der Zwischenzeit solidarisch mit der Türkei und unterstützte die von Ankara eingeleiteten Maßnahmen.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.