Nahost

US-Militärberater beginnen mit Ausbildung "moderater Rebellen" in syrischer Provinz Latakia

US-Militärberater haben damit begonnen, sogenannte "moderate Rebellen" in Syrien zu trainieren. Dieser Schritt stellt eine 180-Grad-Wende in der US-amerikanischen Außenpolitik dar. 2013 hatte US-Präsidenten Barack Obama noch verkündet, dass es "keine amerikanischen Stiefel auf syrischem Boden" geben werde. Pikant: Die Ausbildung durch US-Spezialeinehiten soll in der westsyrischen Provinz Latakia stattfinden, dort haben die russischen Streitkräfte ihre Luftwaffenbasis errichtet.
US-Militärberater beginnen mit Ausbildung "moderater Rebellen" in syrischer Provinz LatakiaQuelle: Reuters © Khalil Ashawi

Ein Bericht des libanesischen Satellitenkanals Al Mayadeen zitiert eine Militärquelle, der zufolge sich die amerikanischen Spezialeineiheiten bereits im Lande befänden und mit dem Training der „moderaten Rebellen“ in der Nähe der Stadt Salma in der westsyrischen Provinz Latakia begonnen hätten. Konkret soll es sich der Quelle zufolge um turkmenische Kämpfer handeln, die dort unterwiesen würden.

In Latakia hat auch die Russische Föderation ihre Luftwaffenbasis errichtet, von der aus die derzeitigen Antiterroroperationen geflogen werden. Washington erklärt dazu, das Training der Rebellen verfolge den Zweck, diese in die Lage zu versetzen, Einheiten der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) zurückzudrängen. Syrischen Militärkreisen, mit denen RIA Nowosti gesprochen habe, zufolge befänden sich jedoch derzeit keine Kräfte des IS im Norden Latakias. Vielmehr wären syrische Turkmenen an Angriffen der extremistischen Al-Nusra-Front gegen die syrische Armee beteiligt.

Am Freitag hatte der Sprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest, angekündigt, die USA würden etwa 50 Militärberater nach Syrien schicken, um dort so genannte „moderate Rebellen“ zu unterweisen. Ihre Mission wäre „Trainieren, Beraten, Assistieren“. Dieser Schritt stellt indessen eine komplette Abkehr von den Ankündigungen des US-Präsidenten Barack Obama dar, der in einer im TV übertragenen Rede an die Nation am 10. September 2013 erklärt hatte:

„Ich werde keine amerikanischen Stiefel auf syrischen Boden setzen!“

Kritiker sehen in der Entscheidung eine Eskalation der US-amerikanischen Involvierung in Syrien. Finian Cunningham schrieb auf RT, die Truppenverlegung signalisiere, dass die USA versuchen würden, „den Erfolgen der russischen Streitkräfte bei der Bekämpfung  von Washingtons Regime-Change-Beständen in Syrien entgegenzuwirken“.

Die pensionierte Offizierin der US-Air-Force, Oberstleutnant Karen Kwiatkowski, hält die damit verbundenen Risiken sogar für kalkuliert. Sollte einem der US-Soldaten etwas zustoßen, so Kwiatkowski gegenüber RT, hätten die USA einen Vorwand, um noch mehr Bodentruppen zu schicken. Der Präsident und Verteidigungsminister Ash Carter hätten gelogen. Die Aktion sei provokativ und gefährde das Leben amerikanischer Soldaten.

Auch Konstantin Kosachew, der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses in der Duma, sprach von „unvorhersehbaren Konsequenzen“ des US-Einsatzes von Militärberatern auf syrischem Boden. „Alle Operationen – seien es Luftschläge, seien es Bodentruppen -, die amerikanische Kräfte in Syrien durchführen, sind illegal“, so Kosachew. „Sie werden sich darin verfangen, sie werden in den andauernden Konflikt gezogen und die Konsequenzen sind völlig unvorhersehbar.“

Außerdem werden Erinnerungen an das gescheiterte Programm zum Training „moderater Rebellen“ wach, das im letzten Sommer in der Türkei durchgeführt worden war. Dieses Trainingsprogramm wurde von den USA gestoppt, nachdem ein hochrangiger US-Offizielle zugegeben hatte, dass von allen Rebellen, die auf der Basis des mit einem Budget von 500 Millionen US-Dollar ausgestatteten Programms trainiert worden wären, nur noch eine Handvoll Kämpfer übrig wären, die sich noch im Kampfeinsatz befänden.

Alle anderen seien gefangengenommen worden oder geflüchtet, wobei eine von Terroristen eingekreiste Gruppe diesen im Austausch gegen freies Geleit einen gesamten Bestand an Waffen überreichte.  

 

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