Nahost

Islamist aus Idlib an Seite der ukrainischen Armee: Verlegung der Dschihadisten in die Ukraine?

Einer der bekanntesten Islamisten aus Idlib hat sich der ukrainischen Armee angeschlossen. Mittlerweile veröffentlichte der offizielle Twitter-Account des ukrainischen Geheimdienstes Bilder von Abdel Hakim al-Shishani auf dem Schlachtfeld in der Ostukraine.
Islamist aus Idlib an Seite der ukrainischen Armee: Verlegung der Dschihadisten in die Ukraine?© Screenshot - Twitter

Während die Aussicht auf eine mögliche Annäherung zwischen Ankara und Damaskus immer näher rückt, fühlen sich die islamistischen Terrorgruppen in Nordsyrien verraten. Damit wird wohl ein Trend beschleunigt, der im vergangenen Jahr dazu führte, dass viele Dschihadisten in die Ukraine verlegt wurden. Dies gilt vor allem für ausländische Kämpfer, insbesondere aus Zentralasien oder dem Kaukasus.

Am 12. Januar berichtete die libanesische Zeitung Al-Akhbar, dass der bekannte tschetschenische Extremist und Anführer der islamistischen Terrorgruppe "Soldaten des Kaukasus", Abdel Hakim al-Shishani, nach mehrmonatigem Verschwinden wieder in der Ukraine aufgetaucht sei, und zwar als Mitglied der sogenannten "internationalen Legion", die von Kiew gegründet wurde, um ausländische Kämpfer gegen Russland zu rekrutieren.

Dem Bericht zufolge gab es in letzter Zeit Nachrichten über eine steigende Anzahl ausländischer Kämpfer, die Syrien verließen, um sich auf das "neue Schlachtfeld" zu begeben, was durch "den fehlenden Bedarf der Türkei an 'Dschihadisten' auf syrischem Boden" verstärkt wurde. Diese Entwicklung erfolgte nach den jüngsten Gesprächen, die auf eine Aussöhnung zwischen Damaskus und Ankara abzielten und die von den Islamisten in Idlib mit großer Abneigung aufgenommen wurden.

Der Bericht hebt auch eine führende Rolle des türkischen Geheimdienstes bei der Erleichterung dieses länderübergreifenden Transfers von Extremisten hervor, "zumindest in den ersten Monaten des russisch-ukrainischen Krieges". Syrische Beamte wiesen zudem auf die Rolle Washingtons bei der Erleichterung dieser Transfers in die Ukraine hin.

Am 7. Januar veröffentlichte der offizielle Account des ukrainischen Geheimdienstes auf Twitter ein Video, das Shishani und eine Gruppe von Kämpfern bei Gefechten mit russischen Truppen in der ukrainischen Stadt Bachmut zeigt. Das Video dient im Wesentlichen als Propaganda, die darauf abzielt, extremistische Kämpfer aus Syrien in die Ukraine zu locken, um gegen die Russen zu kämpfen.

Mitte Oktober soll der Islamist Shishani in der Ukraine eingetroffen sein, nachdem er den Mini-Terrorstaat Idlib in Syrien verlassen hatte, um gegen Russland zu kämpfen. Laut Al-Monitor verließen Shishani und seine Kämpfer Idlib in Richtung Ukraine, "um sich an Russland und den Streitkräften des Verbündeten von Präsident Wladimir Putin, dem tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow, zu rächen".

Shishanis Ausreise aus Syrien fiel Berichten zufolge mit der Einrichtung von Rekrutierungszentren in Nordsyrien zusammen, die darauf abzielen, Dschihadisten in die Ukraine zu schleusen, wie Al-Akhbar bereits im März letzten Jahres berichtete.

Kurz nach Beginn des Ukraine-Krieges begannen Hunderte von Kämpfern von ISIS und Hayat Tahrir al-Sham (HTS), der früheren mit Al-Qaida verbundenen Nusra-Front, sich auf den Weg in die Ukraine zu machen, um an einer neueren, direkteren Front gegen Russland teilzunehmen. Der syrische Botschafter in Moskau Riad Haddad enthüllte bereits im Juli 2022, dass der Westen und dessen Verbündete wie die Türkei die Überreste von Terrorgruppen wie etwa des IS und von Hai'at Tahrir asch-Scham (HTS) aus der nördlichen syrischen Provinz Idlib in die Ukraine verlegen, um dort weiter gegen die russischen Streitkräfte zu kämpfen.

Mehr zum Thema - Syriens Botschafter in Moskau: Westen schleust IS-Terroristen aus Idlib in die Ukraine

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